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VÖ: 25.02.2011
Genre: Piano Jazz
Joachim Kühn / piano, alto sax
Majid Bekkas / vocals, guembri, oud
Ramon Lopez / drums, tabla, perc
Recorded and mixed by Walther Quintus at CMP studio, Zerkall, Germany, July 12 - 16, 2010
Produced by the artists with Walter Quintus
Executive Producer: Siggi Loch
Majid Bekkas / vocals, guembri, oud
Ramon Lopez / drums, tabla, perc
Recorded and mixed by Walther Quintus at CMP studio, Zerkall, Germany, July 12 - 16, 2010
Produced by the artists with Walter Quintus
Executive Producer: Siggi Loch
„Eine brückenschlagende Klangreise, die disparateste Stilistiken wie Blues, Reggae, Gnawa-Musik, Jazz, Flamenco und Klassik zu vereinen versteht.“ - Jazzpodium
Joachim Kühn
Eindringlichkeit und WahrhaftigkeitRund um seinen 80.
Geburtstag am 15. März 2024 wandert Joachim Kühn über ein Hochplateau
seiner Piano-Kunst, schöpft aus der Fülle der Erfahrungen und
konzentriert sich ganz auf die Gegenwart, auf den Moment. Wie schon sein
ganzes Leben lang. Dennoch muss man zu diesem Anlass festhalten:
Wie kein anderer Jazzpianist aus Deutschland hat sich Joachim Kühn einen
Platz in der internationalen Spitze des Genres erspielt. Er kann auf
Jahrzehnte eines Schaffens zurückblicken, in denen er Jazzgeschichte
nicht nur miterlebt, sondern maßgeblich mitgestaltet und vorangetrieben
hat. Joachim Kühns Bedeutung unterstreicht auch das Bundesverdienstkreuz
Erster Klasse, welches ihm Bundespräsident Frank Walter Steinmeier am
12.4. verleiht.
Joachim Kühn und ACT-Gründer Siggi Loch teilen eine mehr als
50-jährige Verbindung, die mit der Veröffentlichung von „Springfever“
1972 auf Atlantic Records begann, sich seit 1992 auf ACT fortsetzt und
in der aktuellen Dekade unter Andreas Brandis eine fruchtbare
Fortführung findet. Kühns 19 Alben auf ACT zeigen einen Musiker von
beeindruckender Bandbreite. Diese reicht von der Jazzsymphonie
„Europeana“ über das Nordafrika und Europa vereinende Trio Kühn / Bekkas
/ López und das Joachim Kühn New Trio bis zum
generationenübergreifenden Duo mit Michael Wollny und mehreren
Soloaufnahmen.
In seinem Spiel verbindet Joachim Kühn ein unbändiges Streben
nach künstlerischer Freiheit mit einem untrüglichen Sinn für
musikalische Qualität und spielerische Leichtigkeit mit starken
Emotionen. Seine Konzerte und Aufnahmen gleichen Ereignissen,
entfalten sich in rauschhaften Improvisationen und finden wie von selbst
zu faszinierenden Verlaufsformen. Das trifft auf seine Soloauftritte
ebenso zu wie auf sein Spiel im New Trio mit dem Bassisten Chris
Jennings und dem Schlagzeuger Eric Schaefer wie auch auf das Duo mit dem
Jahrzehnte jüngeren Michael Wollny – dokumentiert auf zwei ACT Alben,
zuletzt auf „DUO“ Anfang 2024. Kühn und Wollny sind einander
wesensverwandt in der Tiefe des musikalischen Empfindens, in ihrer
überbordenden Phantasie, ihrer künstlerischen Kompromisslosigkeit und im
Streben nach dem Überschreiten musikalischer Grenzen. Kann man im Spiel
der beiden einen Nachhall der großen klassischen und romantischen
Klaviertradition hören, so offenbart Joachim Kühn im Trio wie stark er
die Essenzen des Jazz assimiliert hat und zugleich in eine eigene,
innovativ orientierte Klangsprache zu transformieren zu weiß.
Die Laufbahn von Joachim Kühn umspannt Zeiten, Länder, Kontinente
und lässt bei allen musikalischen Umbrüchen eine Konstante erkennen:
Das Streben nach Freiheit. Geboren 1944 in Leipzig, hat er sich seit
früherster Jugend an den Großen orientiert – an John Coltrane, an
Ornette Coleman, an Bach. Sein älterer Bruder, der Klarinettist Rolf
Kühn, wurde sein Vorbild und später sein musikalischer Partner. Mit
seinem frühen Idol Ornette Coleman verband ihn eine lange und intensive
Zusammenarbeit. Und die Verehrung für Johann Sebastian Bach wurde im
gemeinsamen Musizieren mit dem Leipziger Thomanerchor zu einer
klanggewaltigen Reminiszenz.
Joachim Kühns atemlose Karriere lässt sich kaum mehr im Zeitraffer erfassen: Free
Jazz im heißen Klima der sechziger Jahre in Paris, Fusion Music in
Kalifornien, moderner Jazz in New York, Solo, Duos, Trios, unzählige
Platten, schließlich die Entscheidung für Ibiza als Wohnsitz, von dem
aus die Wege den Pianisten in alle Welt führen. Für jemanden wie Joachim
Kühn, der zu einhundert Prozent in der Musik lebt, gibt es keinen
Stillstand. Sich weiterzuentwickeln ist für ihn eine innere Triebkraft,
obwohl er sich längst mit dem Erreichten glücklich und zufrieden geben
könnte. Er hat mit der Königsklasse des Jazz gespielt, mit Musikern wie
Ornette Coleman, Archie Shepp, Pharoah Sanders und Joe Henderson. Er hat
mit seinem Bruder Rolf und dem Coltrane-Bassisten Jimmy Garrison
"Impressions Of New York" aufgenommen. Sein Trio mit Daniel Humair und
Jean-François Jenny-Clark ist aus der europäischen Jazzgeschichte nicht
mehr wegzudenken. Und im Trio mit Majid Bekkas und Ramón López oder im
Duo mit Rabih Abou-Khalil gelang ihm die Öffnung des Jazz zu den
Kulturen der Welt.
Doch für diesen Pianisten hat die Suche kein Ende. Technisch
gibt es für ihn schon lange keine Grenzen mehr. Es geht ihm, sagt
Joachim Kühn, um die pure Musik. Mit der größten Eindringlichkeit und
Wahrhaftigkeit
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