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Marius Neset
Happy

VÖ: 11.11.2022

Genre: Jazz, Norwegian Jazz

Vinyl

27,00 €*

ACTLP 9054-1, 614427905413
Marius Neset / Tenor and Soprano Saxophones
Elliot Galvin / Keyboards
Magnus Hjorth // Piano
Conor Chaplin / Electric Bass
Anton Eger / Drums & Percussion

Produced by Marius Neset & Anton Eger

the art in music: Artwork by Rune Mortensen

Große Musiker waren oft ihrer Zeit voraus. Vielleicht ist der Saxofonist Marius Neset deshalb zwar einer der von Kritik und Fachwelt am meisten gefeierten europäischen Jazzer, aber noch kein „Volksheld“: Zu verblüffend, komplex, ja visionär ist bislang die Musik des Mannes, der laut Süddeutscher Zeitung sein Instrument „in eine neue Dimension“ katapultiert und es in der Zusammenarbeit mit herausragenden Orchestern wie zuletzt der London Sinfonietta in eine Führungsrolle im sinfonischen Kontext geführt hat. Nesets Einladung am 3. September 2022 zu den BBC Proms, eines der weltweit bedeutendsten Klassikfestivals in der ehrwürdigen Londoner Royal Albert Hall, bestätigt seinen Ausnahmestatus.

Mit seinem neuen Album könnte seine Popularität freilich wachsen: Zieht er doch auf „Happy“ erstmals den Pop, Soul und Funk der Siebziger- und Achtzigerjahre in seine Welt: „Die im Titel steckende ‚Message‘ dieses Albums ist sehr einfach, aber dafür auch sehr stark“, sagt Neset. „Wir hatten bei der Aufnahme des Albums wirklich eine gute Zeit. Eine Woche im Studio, Tag und Nacht, alle waren enthusiastisch. Der lange Entstehungsprozess hat sich da einfach in glückliche Momente aufgelöst.“ Neset gibt zu, dass er bei seinen Kompositionen früher oft von den dunklen Seiten des Weltgeschehens beeinflusst wurde. Angesichts der vielen aktuellen Krisen entschied er sich diesmal, etwas dagegen zu setzten. „Happy Music“ also, aber ohne freilich seine eigene musikalische DNA zu verleugnen oder aufzugeben.

Schon der Titeltrack, mit dem das Album auch beginnt, lässt den Hörer ebenso beglückt wie vollständig überwältigt und durchgeschüttelt zurück - wie man das von Marius Neset gewohnt ist. Wie ein Hurricane fegt dieses „Happy“ zitatenreich (man mag Stevie Wonder oder Cool & The Gang ebenso heraushören wie David Sanborn oder gar Michel Legrand, wenn man nur will), tempogeladen und bestens gelaunt, aber auch voller überraschender Wendungen und Stilbrüche durch die Gehörgänge. Auftakt zu einem Album, das Marius Neset von einigen neuen Seiten kennenlernen lässt: „Einige Stücks sind rhythmisch sehr experimentell, obwohl sie explizit vom normalerweise einfachen Soul inspiriert sind,“ erzählt Neset. „Auch der Einsatz von Keyboards und ihren Sounds war neu für mich. Das führt fast zurück zu ‚Golden Explosion‘, meinem Albumdebüt.“ Auf „Wildlife“ greift Neset deutlich auf Afrobeats und auch westafrikanische High-Life- Sound-Elemente zurück - ein ursprünglich für ein klassisches Orchester komponiertes Stück, das nun ideal zur beabsichtigten „neuen Heiterkeit“ passte. „A Hand to Hold“ dagegen ist eine ganz klassische, ruhige Ballade, wie man sie so puristisch von Neset noch nicht gehört hat. Als jemand, der bei seinem Saxofonspiel für seine Dynamik, Geschwindigkeit und Wucht bekannt ist, wollte er diesmal ausdrücklich auch „soft“ spielen. „Diamonds“ schließlich arbeitet vor allem mit elektronisch erzeugten sphärischen Klängen.

Neue Sounds also, für die Neset auch neue Mitstreiter bemühte. Bei seiner Rückkehr zum geliebten Quintett – nachdem er lange bevorzugt für großen Besetzungen und zuletzt erstmals nur für sich solo geschrieben hatte – blieb Schlagzeuger Anton Eger die einzige Konstante, der Mann, der wie kein anderer in der Lage ist, den explosiven rhythmischen Ideen Nesets zu folgen. Mit dem schwedischen Pianisten Magnus Hjorth kehrt ein alter Bekannter aus Nesets Anfängen zurück: Er war 2005 der erste Pianist im Trio Phronesis, aus dem Neset später seine Begleiter rekrutierte. Ganz neu ist die britische Komponente in Nesets Quintett: „Ich wollte einen E-Bassisten und einen Keyboarder für das Projekt. Conor Chaplin hatte ich schon bei einigen Auftritten kennengelernt, seinen Sound am Bass hatte ich schon beim Komponieren vor Augen, er war sehr frisch und inspirierend für mich. Und von Elliot Galvin hatte ich natürlich schon viel Gutes gehört. Ich dachte mir, dass er mit seiner unkonventionellen Art perfekt dazu passt. Und zum Glück war er meiner Meinung. Ganz entscheidend für das Album ist die Balance, die Magnus am Flügel und Elliot am Keyboard für ihre völlig unterschiedlichen musikalischen Naturelle gefunden haben. Die Chemie zwischen ihnen hat sofort gestimmt, und ich bin immer noch begeistert davon, wie sich ihre Gegensätze ergänzen.“

Genauso viel Wert legte Neset dann auf den Bogen, den das Album schlagen sollte. Und so geht es nach dem Groove-gesättigten Einstieg und dem Ausflug nach Afrika wieder auf neue Wege, in noch unerhörte Weiten und Welten. Den Schalter legt das Stück „The Unknown“ um, bei dem sich Neset vor allem von György Ligeti beeinflussen ließ, wie er zugibt. Neben dem verwegenen, wilden und gerne melancholischen Marius Neset ist nun also auch ein „klassischer“, sanfter und heiterer zu erleben. Eine Entwicklung, die wieder einmal begeistert und ihm sicher neue Fans bescheren wird.
Es ist keine Übertreibung zu sagen: Der norwegische Tenorsaxofonist Marius Neset spielt weltweit in seiner eigenen Liga. Zudem ist er einer der faszinierendsten und wandelbarsten Komponisten des Jazz und weit darüber hinaus - was ihn u.a. aktuell bis in die Londoner Royal Albert Hall führt. Downbeat konstatiert: „Marius Neset ist nicht die Zukunft, sondern die Gegenwart des europäischen Jazz“. „Happy“ zeigt Neset mit einem neuen, hochkarätig besetzten Quintett. Das Album ist zwei-geteilt: In der ersten Hälfte dominieren verspielte, vertrackte, energetische Songs. Und im zweiten Teil entlassen Neset & Band die Hörer*innen in eine getragenere Suite. Was alle Stücke gemeinsam haben: Man hört den Musikern die pure Freude am Spielen in jeder Note an. Happy Vibes, mit Kopf und Herz.

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Marius Neset
Kaum ein junger europäischer Jazzmusiker sorgte in den letzten Jahren international für mehr Aufsehen und schier ungläubiges Staunen bei Presse und Publikum, als der 1986 geborene norwegische Saxofonist Marius Neset. Wer seine gefeierten Auftritten auf dem Jazzfest Berlin, der Jazzwoche Burghausen, dem JazzBaltica Festival (im Duo mit Michael Wollny) und zuletzt in der Kölner Philharmonie erlebte, stellte erstaunt fest: „Was Marius Neset am Saxofon macht, ist nichts anderes als der Schritt in eine neue Dimension dieses Instruments“ (Süddeutsche Zeitung). Davon sind auch britische Medien überzeugt. Der Telegraph spricht von einem „Wunder“. Der Guardian zählt Neset zu den aktuell größten Entdeckungen des Jazz, mit „der Kraft eines Michael Breckers und der Raffinesse eines Jan Garbarek“.
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