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Vincent Peirani
Jokers

VÖ: 25.03.2022

Genre: Beliebte Alben, Crossover, French Jazz

CD

18,00 €*

ACT 9944-2, 614427994424
Vincent Peirani / accordion, accordina, clarinet, keyboards, music box, glockenspiel & voice
Federico Casagrande / guitar
Ziv Ravitz / drums

Recorded by Etienne Clauzel at Studio Black Box, Noyant-la-Gravoyère (France), October 2021 Mixed by Tony Paeleman & Vincent Peirani at Swome, Ivry sur Seine Mastered by Chab at Chabmastering Paris

Produced by Vincent Peirani

the art in music: Cover art “The Universe” by Sengai Gibon (1750-1837)

Joker: Einmal mehr mischt Akkordeonist Vincent Peirani die Karten neu. Typisch für ihn, denn eines hat der Franzose im Laufe seiner Karriere immer wieder bewiesen: In seiner grenzenlosen musikalischen Welt ist der nächste Schritt genau der, den man am wenigsten von ihm erwartet. Die Initialzündung für sein neues Projekt „Jokers“ war eine Carte Blanche des NDR, um auf zwei Konzerten etwas ganz Neues auszuprobieren. Peirani entschied sich für das Trio, ein im Jazz nahezu heiliges Format mit langer Geschichte. Aber wie es für Peirani typisch ist, dient dieser Rahmen nur dazu, mit seinen Konventionen gleich wieder zu brechen. Seine Mitstreiter, der Italiener Federico Casagrande an der Gitarre und Israeli Ziv Ravitz am Schlagzeug, erweisen sich dafür als ideale Partner. Beide verfügen, wie Peirani, neben ihrem starken Jazz-Background, über einen weiten musikalischen Horizont und ein besonderes Faible für Rock und elektronische Musik. Diese Einflüsse, und speziell der Zuspruch von Ziv Ravitz waren es auch, die Peirani dazu brachten, den Sound seines Instruments erstmals um elektronische Effekte zu erweitern. Auf zahlreichen Konzerten erforschte und verfeinerte die Gruppe ihre klanglichen Möglichkeiten und entwickelte schnell ein ziemlich unwiderstehliches Zusammenspiel und einen ebensolchen Sound.

Als es jedoch an der Zeit war, über ein Album nachzudenken, beschloss Peirani, die Karten einmal mehr komplett neu zu mischen und entschied: „Wir nehmen dieselben Musiker, fangen aber noch einmal ganz von vorne an, mit einem Repertoire und einem Sound, der sich von den Live-Auftritten völlig unterscheidet.“ Die lange Zeit der Pandemie, gab ihm, der sonst an die 200 Konzerte pro Jahr auf der ganzen Welt spielt, Zeit für die Neuerfindung von „Jokers“. Er experimentierte viel mit den Möglichkeiten elektronischer Klänge und tauchte tief in die Rolle des Produzenten ein. Das im Trio aufgenommene Material gestaltete er im Produktionsprozess des Albums immer wieder um, feilte an Details und Stimmungen und gab den Stücken ein neues Gesicht, von dem Casagrande und Ravitz oft keinen Schimmer hatten - doch sie vertrauten ihrem „Regisseur“.

„Jokers“ beginnt mit „This is the New Shit“, ein Remake eines Stücks der amerikanischen Metal-Band Marilyn Manson. Man erwartet eine Ansage, einen Ausbruch roher Energie. Doch so ist das mit den Erwartungen… Peirani lässt eine Spieluhr-Melodie erklingen, zeichnet das Bild eines Kindes, welches sich eine geheimnisvolle Fantasiewelt erträumt und uns dabei an der Hand nimmt. Das Stück ist eine Art Vorspann, nach dem sich der Rest des Albums wie ein Film entfaltet: Mit Spannung, Poesie, Rhythmus, (übernatürlichen) Schauplätzen, Fantasie, virtuosen Ausbrüchen und intimen Momenten. Und in einem Ton, der an einen Film Noir gemahnt – bis das Trio die Leinwand in Flammen aufgehen lässt. Es ist wundersame Musik, die mit ihren unvorhersehbaren Wendungen und Windungen die Sinne gleichermaßen verwirrt und verzaubert. „Circus of Light“ imaginiert ein Polarlicht auf den Gewässern des Mittelmeers und schickt Nino Rota in die Milchstraße. In „River“, das einen Pop-Hit von Bishop Briggs aufgreift, hallen die Lieder der „Chain Gangs“ des amerikanischen Südens wider. „Copy of A“, ursprünglich von Nine Inch Nails, einer von Peiranis Lieblingsbands, beschwört den grotesken Vibe einer außerirdischen Karnevalsparade. Bis hin zum Abspann, mit „Ninna Nanna“, einem nachdenklichen Spaziergang durch Italien, lässt „Jokers“ immer neue Bilder und Räume entstehen und Peiranis Akkordeon wird zu einer Kameralinse in der sich die Motive, die es erfasst, Kaleidoskop-haft brechen.

Bei allen Einflüssen aus anderen Genres und der starken Produktions-Komponente, ist „Jokers“ am Ende doch klar ein Jazzalbum geworden. Im Kern steht die Interaktion. Die drei Musiker hören einander intensiv zu, kommunizieren und erwecken so das musikalische Ausgangsmaterial zum Leben. Und sie wandeln auf verschlungenen Pfaden, die erst im Moment des Zusammenspiels entstehen und sich immer wieder neu verzweigen. Dies könnte auch eine Metapher auf Vincent Peirani und seine Musik sein: Man weiß nie, wohin er als nächstes geht, aber man freut sich immer, ihn dabei zu begleiten.

Vincent Peirani
„Was der aus Nizza stammende Pariser dem Knopfakkordeon und der Akkordina entlockt, hat man so noch nicht gehört. Da spielt eine kommende Größe!“ – Süddeutsche ZeitungDer französische Akkordeonist, Sänger und Komponist Vincent Peirani wurde am 24.4.1980 in Nizza geboren. Mit elf Jahren beginnt er, zunächst mit klassischer Musik, Akkordeon zu spielen. Schon im Teenageralter gewinnt er zahlreiche internationale Preise. Mit 16 Jahren entdeckt er den Jazz und beginnt wenig später ein Jazzstudium in Paris. Anfangs erntet er mit seinem Instrument, dem Akkordeon, und seiner klassischen Laufbahn Skepsis, überzeugt aber bald durch einen ganz neuen Blick auf das Instrument, macht sich in der Jazzszene Frankreichs einen Namen und spielt schnell mit der Créme des französischen Jazz wie Michel Portal, Daniel Humair, Renaud Garcia Fons, Louis Sclavis oder Vincent Courtois. Parallel verfolgt er zahlreiche eigene Projekte und schöpft dabei aus den unterschiedlichsten Genres – von Jazz, Chanson und Weltmusik über Klassik bis hin zu Heavy Rock.Seit 2011 spielt Peirani regelmäßig im Quartett der koreanischen Sängerin Youn Sun Nah, der in Frankreich erfolgreichsten Jazzkünstlerin der letzten Jahre. Auf diesem Weg lernt er auch den schwedischen Gitarristen Ulf Wakenius und schließlich ACT Labelchef Siggi Loch kennen. Peirani wirkt auf dem im Februar 2012 veröffentlichten Album „Vagabond“ von Ulf Wakenius mit und sorgt auch live allerorts für Staunen und Begeisterung. Mit „Thrill Box“ erscheint im Mai 2013 Vincent Peiranis erstes Album als Leader – prominent besetzt mit Pianist Michael Wollny, Bassist Michel Benita und den Saxofonisten Michel Portal und Émile Parisien. Das Album spiegelt den ganzen Facettenreichtum Peiranis musikalischer Einflüsse wieder und zeigt Peirani so eindrucksvoll wie nie zuvor als intelligenten, raffinierten Komponisten und so virtuosen, wie tiefmusikalischen Instrumentalisten und Geschichtenerzähler.
Ab 17,50 €*
CD
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