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Jazz At Berlin Philharmonic
Jazz at Berlin Philharmonic XII: Sketches of Miles

VÖ: 26.08.2022

Genre: Jazz, Live Jazz Erlebnis

2-CD

22,00 €*

ACT 9948-2, 614427994820
ACT x Qobuz
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Theo Croker Quartet:
Theo Croker / trumpet & leader
Danny Grissett / piano
Joshua Ginsburg / double bass
Gregory Hutchinson / drums
Magnus Lindgren / conductor, tenor sax (on So What) & flute (on All Blues)

Mitglieder der Berliner Philharmoniker:
Michael Hasel & Egor Egorkin / flute
Matic Kuder*, Andraž Golob & Manfred Preis / clarinet
Markus Weidmann / bassoon
Andrej Žust & Sarah Willis / horn
Guillaume Jehl, Lennard Czakaj** & Marc Ullrich* / trumpet
Olaf Ott, Thomas Richter* & Susann Ziegler* / trombone
Peter Kanya** / tuba

* Guest / ** Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker

Music arranged by Magnus Lindgren (01, 03 & 04) and Hans Ek (02 & 03)

Curated and produced by Siggi Loch Live at Philharmonie Berlin, 27.11.2021

Recorded, mixed and mastered by Klaus Scheuermann

the art in music: Cover art by SHOSHU / ACT Art Collection

Mehr zum Album:
Wenn Louis Armstrong bis heute die wohl bekannteste Jazzlegende weltweit ist, dann gebührt Miles Davis der Titel des größten Genies und Erneuerers dieser Kunstform. Der 1926 in St. Louis geborene Trompeter war ein Charakterkopf, Visionär und Vordenker, der dem modernen Jazz seit der Erfindung des Bebop in den frühen 1940er Jahren, an der er als 19-jähriger schon beteiligt war, immer wieder neue, entscheidende Impulse gegeben hat. Der Hitze des Bebop setzte er 1949 den Cool Jazz entgegen. Als die bahnbrechenden Aufnahmen aus dieser Zeit, erst 1957, auf „Birth of the Cool“ veröffentlicht wurden, läutete Miles Davis zusammen mit dem kongenialen Arrangeur Gil Evans bereits die nächste kleine Revolution in Form des „modalen Jazz“ ein. In kurzer Folge entstanden zwischen 1957 und 1959 mit „Miles Ahead“, „Milestones“ und „Kind of Blue” drei epochale Alben in diesem Stil, wobei letzteres als das erfolgreichste Jazzalbum aller Zeiten in die Musikgeschichte eingehen sollte. Zu diesem Zeitpunkt war Miles Davis gerade Anfang 30 und er vermochte es mit Hard-Bop, Fusion-Jazz und Jazz-Rock seiner Kunst immer wieder neue Richtungen zu geben. Darüber hinaus hatte Davis ein untrügliches Gespür für Talente. Während seiner gesamten Karriere holte er sich stets die besten aufstrebenden Musiker in seine Bands. Sie wurden dann selbst zu Stars: John Coltrane, Sonny Rollins, Bill Evans, Wayne Shorter, Herbie Hancock, Tony Williams, Ron Carter, Keith Jarrett, Joe Zawinul und viele mehr. Als er 1991 mit nur 65 Jahren in Santa Monica starb, war er zu einem der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts geworden.

In der Berliner Philharmonie ist Miles Davis 1964 beim ersten Jazzfest Berlin aufgetreten und war dort insgesamt achtmal der Stargast
. In Erinnerung daran und 30 Jahre nach seinem Tod hat Siggi Loch, der Kurator von „Jazz at Berlin Philharmonic“, diesem genialen Musiker mit “Sketsches of Miles“ ein musikalische Denkmal gesetzt. Der Geist von Miles Davis wehte am 27. November 2021 erneut durch die heilige Halle und hat die Mitwirkenden dieses besonderen Konzertabends beflügelt. Große Fußstapfen, die das Theo Croker Quartet und die Mitglieder der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Magnus Lindgren zu füllen wussten und eine schillernde Hommage an die Jazz-Ikone auf die Bühne brachten. Wie alle “Jazz at Berlin Philharmonic“-Konzerte war auch diese Besetzung ein einmaliges Ereignis. Das zweiteilige Programm war im ersten Teil auf Highlights aus Miles Davis’ Band-Einspielungen fokussiert, ehe dann im zweiten Teil die Mitglieder der Berliner Philharmoniker mit dem Theo Croker Quartet auf der Bühne standen, um gemeinsam drei eigens für den Abend arrangierte Suiten aus den Orchesteralben „Miles Ahead“, „Porgy and Bess“ sowie „Sketches of Spain“ aufzuführen.

Als Trompeter an einer Hommage an Miles Davis mitzuwirken, kann einschüchternd sein. Doch Theo Croker meistert die Herausforderung eindrucksvoll. 1985 in Florida geboren gehört er heute zu den meistbeachteten Jazzmusikern seiner Generation. Die Süddeutsche Zeitung nannte ihn einen „Visionär des Post-Hip-Hop-Jazz“ und attestierte ihm ein „geschicktes Gespür für die gesamte afroamerikanische Musikgeschichte“. Croker bringt vieles mit, was Miles Davis auszeichnete. Im Rücken hat er an diesem Abend eine exzellente Band: Pianist Danny Grissett spielt unter anderem seit 2006 in der Band von Tom Harrell und hat bereits sechs eigene, vielbeachtete Alben veröffentlicht. Bassist Joshua Ginsburg ist seit fast zwei Jahrzehnten eine feste Größe der New Yorker Jazz-Szene. Der 51-jährige Schlagzeuger Gregory Hutchinson schließlich hat bereits mit fast allen Größen des Jazz gespielt und gilt dem Jazz Magazine zufolge als „der Drummer seiner Generation“.

Offen für Neues sind auch die Mitglieder der Berliner Philharmoniker, die sich neben ihrer Arbeit beim „besten symphonischen Orchester der Welt“ immer wieder in unterschiedlichsten Kleinbesetzungen in neue musikalische Abenteuer stürzen. Unter der Leitung von Magnus Lindgren und an der Seite des Theo Croker Quartet lassen sie den „sinfonischen“ Miles Davis erklingen. Lindgren gilt als Spezialist für Jazz-Klassik-Crossover-Projekte. Erst kürzlich hat sich der Schwede in das Werk eines anderen Granden des Jazz eingefühlt. Mit der SWR Big Band und John Beasley hat Lindgren mit „Bird Lives“ Charlie Parker musikalisch auferstehen lassen. Auch zeichnet er sich als Arrangeur des Abends aus, in Zusammenarbeit mit seinem Landsmann Hans Ek, bekannt als Schöpfer der E.S.T. Symphony.

„Sketches of Miles“ - ein Abend mit Nachhall. Gemeinsam wandeln das Theo Croker Quartet, die Mitglieder der Berliner Philharmoniker und Magnus Lindgren auf den Spuren des Meisters und hinterlassen mit diesem Konzert ihre eigenen.
Jazz At Berlin Philharmonic
Die Rückkehr einer Legende:Der berühmt-berüchtigte amerikanische Jazz-Impressario Norman Grantz (1918 – 2001) hatte 1944 eine Vision: Die Einzigartigkeit und Kunstfertigkeit der improvisierten Musik mitten in der Gesellschaft verankern, den Musikern die Würde und Anerkennung zu Teil werden lassen, die ihnen zusteht, und durch die Kombination verschiedenerer Stilrichtungen und Spielhaltungen, spontan in ungewohnten Besetzungen, Neues entstehen lassen. Es konnte nur einen idealen Ort für dieses Vorhaben geben - einen klassischen Konzertsaal: „Jazz at the Philharmonic“ war geboren.Kurator und Produzent Siggi Loch griff Norman Grantz bahnbrechende Idee auf und gründete zusammen mit der Stiftung Berliner Philharmoniker die Konzertreihe „Jazz at Berlin Philharmonic“: Bei „Jazz at Berlin Philharmonic“ ist das Programm der Star.