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Johanna Summer
Schumann Kaleidoskop

VÖ: 24.04.2020

Genre: Beliebte Alben, Piano Jazz

CD

€17.50*

ACT 9681-2, 614427968128
Johanna Summer / piano

Variations on Robert Schumann by Johanna Summer Recorded by Stefan Deistler at LOFT Cologne, October 21 & 22, 2019. Recording supervisor, mixed and mastered by Emanuel Uch Produced by the artist

„Eine kleine Sensation“ nannte die Süddeutsche Zeitung den Auftritt von Johanna Summer beim Jungen Münchner Jazzpreis 2018. Eine knappe Stunde lang hatte die 1995 in Plauen geborene und heute in Berlin lebende Pianistin einen weiten Bogen gespannt, zwischen der Harmonik, Motivik und Freiheit des Jazz, und der Spielkultur und Präzision ihrer klassischen Ausbildung. Im Zuhörerraum der vollbesetzten Münchner Unterfahrt: Stilles, inniges Lauschen, Lächeln bei den schwelgerischen Passagen, Konzentration und Innehalten in den spannungsreicheren Momenten. Und Staunen über Summers „verblüffende Gabe, bekannte Melodien so überzeugend zu ihren eigenen zu machen, dass daraus Musik auf einem individuellen Niveau gestalterischer Eindringlichkeit entsteht.“ (SZ). Dass Summer den Preis für sich entschied – fast schon Nebensache. Viel wichtiger die Erkenntnis: Hier spielt eine der interessantesten neuen Pianistinnen des europäischen Jazz.

„Ich wollte immer Flügel lernen. Nicht Klavier. Flügel. Großes Instrument, passt!“
erinnert sich Johanna Summer. Und: „Ich habe wahnsinnig gerne gespielt, war aber als Kind wirklich übefaul und wollte unzählige Male aufhören. Es interessierten mich auch so viele andere Sachen. Ich wäre auch ganz gerne Fußballerin geworden.“ Die ersten Stationen: Musikschule, Jazzensemble, Jugend musiziert, Jugend jazzt. Es scheint, irgendwas ist dran, am Instrument. Und auch am Jazz. “Spätestens mit sechzehn war Klavierspielen dann ganz klar das, was ich am besten konnte und mich am meisten gecatcht hat.“, sagt sie heute. Es folgen: Studium an der Dresdner Musikhochschule und eine zweijährige Mitgliedschaft im Bundesjugendjazzorchester „BuJazzO“, einer der Jazz-Talentschmieden des Landes.

Während des Studiums in Dresden entdeckt Johanna Summer auch ihre Begeisterung für das freie Spiel
. Sie erweitert Ihren Ausdruck in komplett improvisierenden Duo- und Trio-Konstellationen und findet Stück für Stück solo am Piano zu ganz eignen „Weitererzählungen“ unterschiedlichster Vorlagen aus Jazz und Klassik. Wichtiger Impulsgeber ist Professor Günter „Baby“ Sommer. „Am Anfang war das für mich, die ich eher aus Pop- und Klassik kam, wirklich schwierig.“, sagt Summer.

„Da sitzt du dann vor diesem Mann, der Ober-Chef ist, was das angeht und hast so etwas vorher noch nie gemacht
. Aber genau das war der Grund, warum ich mich daran ausprobieren wollte. Ich fand es sehr spannend und bin dann auch schnell damit auf die Bühne, weil ich es wichtig finde, die Dinge durchzuziehen und es mich reizt, mit musikalisch herausfordernden Situationen umzugehen.“

Waren es bei den ersten Solo-Gehversuchen noch vorrangig Jazz-Standards, die den Ausgangspunkt für Summers Improvisationen bildeten, stellte sich für ihr Debütalbum „Schumann Kaleidoskop“ die Frage nach einem Repertoire, welches den eigenen Wurzeln näher war
. Robert Schumanns Klavierzyklen „Kinderszenen“ und „Album für die Jugend“ hatten sie schon seit der Kindheit begleitet, am Instrument, als Zuhörerin und auch - Schumann stammt aus Zwickau - als Sohn ihrer Heimat. Schon früh war sie von der Lied- und Bildhaftigkeit der kurzen Stücke verzaubert, davon, wie „Ritter vom Steckenpferd“, „Von fremden Ländern und Menschen“ oder „Mai, lieber Mai“ den kindlichen Blick auf die Welt in Musik übersetzen. Es war kein einfacher Weg zu der eigenen Verarbeitung sieben dieser vertrauten Schumann-Stücke: „Ich habe sehr lange an der Materialauswahl und Umsetzung gearbeitet, alle Stücke in allen Tonarten und einer Menge verschiedener Taktarten gespielt, viele MiniaturInterpretationen erarbeitet und bin schließlich zu dieser Auswahl gekommen, über die sich nun ein größerer Bogen spannt.“ Man hört dem Album diese tiefe Durchdringung der Vorlagen an. Und auch eine beeindruckend komplexe Jazz-Musikerpersönlichkeit mit einer enorm breiten Ausdruckspalette, von romantischen Passagen über melodisches Schwelgen und kraftvolle Grooves bis zu spannungsreichen, neutönerischen Elementen. Zugleich hat man nie den Eindruck, es ginge Summer darum, möglichst viele Ideen abzufeuern, oder sich mit ihrem Debüt als Virtuosin zu präsentieren. Alles passiert im Sinne des musikalischen Storytel-lings, mit einem äußerst reifen, weitsichtigen Blick für Dramaturgie, Dynamik, Spannung und Atmosphäre. Und man kann sich vorstellen, dass Robert Schumann angetan gewesen wäre vom Eigenleben, das Johanna Summer seinen Stücken einhaucht, wenn man ihn schwärmen hört: „Wie unendlich groß ist das Reich der Formen, was gibt es da noch auszubeuten und zu tun auf Jahrhunderte lang.“

Pianist Johanna Summer casts a wide arc across seven pieces from Robert Schumann's "Album für die Jugend" and "Kinderszenen." She combines classical playing style with the freedom of jazz.

Johanna Summer
Joachim Kühn, the renowned German jazz pianist, describes Johanna Summer's music as "full of imagination and without category." He praises her classical European background, her wonderful touch, and her unique ability to create beautiful music from A to Z. He considers her a new star in the world of piano.Malakoff Kowalski, a piano poet, is equally enthusiastic about Johanna Summer. He describes her as "scandalously good" and expresses his amazement at her fearless approach to music. Johanna Summer's debut album, "Schumann Kaleidoskop," received rapid and enthusiastic acclaim. The Berlin-based artist, who has already received multiple awards, takes pieces from Robert Schumann's "Kinderszenen" and "Album für die Jugend" and uses them as a starting point for completely free improvisations, resulting in entirely new music with each performance. Choosing to tackle solo piano, often considered the ultimate challenge, for her debut album demonstrates Johanna Summer's willingness to take the road less traveled. Whether interpreting classical pieces, performing original compositions, or playing jazz standards, she consistently creates wide-ranging, improvisational narratives. Her music can be delicate and fragile, rich with tension, rhythmically dynamic, or irresistibly melodic. What sets her apart is her ability to engage in musical storytelling, with a mature, far-reaching sense of drama, dynamics, tension, and atmosphere. The Süddeutsche Zeitung considers her work "a small sensation," the classical music magazine Fono Forum finds it "fascinatingly refined," and Jazz thing describes her as "a pianist with a unique character, virtuosic, subtle, and delicate." Johanna Summer effortlessly combines jazz, classical, and free improvisation, creating her distinctive music in the moment. Listening to her is truly an experience worth savoring.
From €18.00*