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Nils Kugelmann
Stormy Beauty

VÖ: 30.06.2023

Genre: Young German Jazz

CD

18,00 €*

ACT 9684-2, 614427968425
Nils Kugelmann / bass
Luca Zambito / piano
Sebastian Wolfgruber / drums

Recorded by Manfred Mildenberger, April 2022 Mixed by Florian Oestreicher at Realistic Sound Studio Mastered by Christoph Stickel.

Berlin gilt weithin als Hochburg der deutschen Jazzszene, aber auch ganz im Süden des Landes machen sich vielversprechende Talente auf, dem Jazz neue Facetten zu entlocken. Wie die Jazzrausch Bigband, Alma Naidu oder Philipp Schiepek kommt auch der 1996 geborene Bassist Nils Kugelmann aus München. Sein ACT-Debüt „Stormy Beauty“ verdeutlicht, warum er schon in jungen Jahren zu den besten deutschen Bassisten zählt.

Wie es der Albumtitel verspricht, geht es bei Nils Kugelmann um die wichtigsten Dinge, die Musik transportieren kann: Schönheit, Spannung, Leidenschaft. Dass nur wenige aufstrebende Musiker deren Kombination, selbst noch bei vermeintlichen Gegensätzen, so überzeugend, mitreißend und kreativ beherrschen, zeigt schon die Ausbeute an Ehrungen, die ihm alleine in den vergangenen zwei Jahren zuteilwurden: Neben dem BMW Young Artist Jazz Award 2022, dem Förderpreis des bayerischen Jazzverbands sowie dem Musikstipendium der Stadt München gewann Kugelmann mit seinem Trio und Stücken aus dem „Stormy Beauty“-Projekt gerade erst bei der Jazzwoche Burghausen den renommierten Europäischen Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis 2023. Und durfte so vor dem Gitarrenstar Lee Ritenour die umjubelte Festival-Eröffnung bestreiten.

Die Überzeugungskraft seiner Musik entspringt nicht zuletzt dem Phänomen, dass Kugelmann viel mehr ist als nur ein Bassist, er ist ein universeller Musiker und Komponist, ein echter Alleskönner. Von frühester Jugend an hat er alles ausprobiert: Gesang, Klarinette, Piano oder Synthesizer, dann vor allem Bass. Noch als Teenager balancierte er zwischen komponierter und improvisierter, zwischen akademischer Musik und Pop, zwischen Handgemachtem und Elektronik. Seine Ausbildung hat er mit klassischer Klarinette und Kompositionslehre begonnen, er schrieb Orchesterstücke und Musicals, die in München auch aufgeführt wurden.

Dieser eklektische Ansatz wurde im Bass-Studium bei Henning Sieverts an der Münchner Musikhochschule fokussiert, und so ist er als Bassist schon seit einigen Jahren die erste Wahl, wenn Münchener Kollegen eine Rhythmusgruppe zusammenstellen. Und auch so prominente Kollegen wie Benny Golson, Johannes Enders oder das Trio Elf holten ihn schon an ihre Seite. Was Kugelmann freilich nicht daran hindert, im Duo mit dem Schlagzeuger Sebastian Wolfgruber auch Klavier zu spielen oder im Lightville-Duo mit seiner Partnerin, der ebenso talentierten Pianistin und Komponistin Shuteen Erdenebaatar, die äußerst seltene Kontra-Altklarinette.

Seinen eigenen Stil hat Nils Kugelmann nun mit seinem Trio mit Luca Zambito am Klavier und Sebastian Wolfgruber am Schlagzeug gefunden, wie „Stormy Beauty“ beweist. Weil hier alle Kompositionen aus seiner Feder stammen, ist seine Handschrift unverkennbar. Ob nun „Unexpected Love“ und „About the Moment of Beginning“ von zwei Seiten den Zauber des Anfangs musikalisch umreißen, in dem einem der Anfang von etwas Neuem klar wird, ob bei „Finding Your Place“ mit von krachender Rhythmik eingefangenen, überbordenden Improvisationsteilen der Weg zur eigenen Stimme sozusagen nachverfolgt wird, ob die „Symphony for the Rain“ oder „Wild Leaves Falling“ Kugelmanns Ehrfurcht und Begeisterung für die Natur hymnisch einfangen oder mit „Song for a Golden Blossom“ ein machtvolles Liebeslied erklingt – stets gehen die herausragenden Qualitäten Kugelmanns Hand in Hand: Sein Talent, melodische Themen und Motive zu finden, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen. Seine instrumentale Virtuosität, die den Kontrabass aus der Rolle eines begleitenden Rhythmusinstruments befreien und ihn zum gleichwertigen, ja dominierenden Melodie-Instrument in einem Klaviertrio machen: weil bei Kugelmann jeder einzelne Ton selbst noch im höchsten Tempo definiert ist und Ausdruck hat. Schließlich die hohe Kunst des gleichberechtigten und perfekten Interplays, bei dem Kugelmann mit Luca Zambito und Sebastian Wolfgruber ebenfalls zwei junge Ausnahmekönner zur Seite stehen.

„Stormy Beauty“ ist ein wuchtiges Debüt voller Kraft und Leidenschaft, dem man sich als Hörer nicht entziehen kann. Eines, das einen jungen Künstler vorstellt, der dem Jazz Neues zu geben hat und seinen Weg machen wird.
Nils Kugelmann
Gewichtiger Ton, packender Groove und dynamisches Zusammenspiel prägen die Musik von Nils Kugelmann.2023 gewann der Münchner Kontrabassist den renommierten Nachwuchspreis der Jazzwoche Burghausen, die Süddeutsche Zeitung schreibt: "Nils Kugelmann lässt jeden einzelnen Ton noch im höchsten Tempo definiert erklingen und macht so komplexe, weit für Improvisation offene Kompositionen unwiderstehlich und eingängig."Und die Jury des BMW Young Artist Jazz Award konstatiert: "Schon jetzt einer der besten deutschen Bassisten."