Zurück
VÖ: 26.02.2021
Genre: Crossover
„Ein Herz- und Hirn-erfrischendes Album.“-Jan Brachmann, SWR2 (DE)
Florian Willeitner / violin, soulfiddle, mandolin & vocals
Georg Breinschmid / bass & vocals
Igmar Jenner / violin & vocals
Recorded by Franz Schaden at Wavegarden Studios, Mitterretzbach/ Austria, July 2019 “Fragile” recorded at POI Studios, Passau/Germany, October 2018. “The Swindler” recorded live by Peter Tomic at Enter Enea Festival, Poznan/ Poland, May 2018 Mixed by Franz Schaden & FSOM, 2020. “The Swindler” mixed by Peter Tomic Mix Panorama (from left to right): Florian Willeitner, Georg Breinschmid, Igmar Jenner Mastered by Philipp Treiber at PDV Records Produced by Florian Willeitner, Georg Breinschmid & Igmar Jenner
the art in music:Cover art by Peter Krüll
Die Geige ist im Jazz lange ein Exot geblieben. Erst in jüngster Zeit, da sich Klassik und Jazz nicht mehr als Gegenwelten, sondern als sich gegenseitig befruchtende Bereiche der Kunstmusik begegnen, sind Streicher auch hier in den Fokus gerückt, ACT-Künstler wie das das Duo Bartolomey/Bittmann, das radio.string.quartet.vienna, und der unvergleichliche Adam Baldych waren und sind auch hier Vorreiter.
Dem Passauer Geiger und Komponisten Florian Willeitner ist das nicht genug. „Das volle Potential der Violine, ihre einzigartige Vielsei-tigkeit, ihre kaleidoskopartigen Möglichkeiten von Klangfarbe und Textur, ist in herkömmlichen Jazz-Settings kaum hörbar,“ sagt er. Und hat daraus sein Credo als Komponist wie Instrumentalist abgeleitet: „Ich bin der festen Überzeugung, dass es für das Schreiben von Mu-sik, die das große Spektrum der Möglichkeiten der Violine nutzt, von entscheidender Bedeutung ist, nicht nur ein Bewusstsein für die klassische Tradition zu haben, sondern auch für die vielen anderen Kulturen, in denen Streichinstrumente eine herausragende Rolle spielen. Diese verschiedenen Zutaten zu einem transkulturellen Stil zu verschmelzen, der jede dieser unterschiedlichen Traditionen res-pektiert, ist es, was mich inspiriert.“
Der Meisterschüler von Star-Geiger Benjamin Schmid hat seit seinem 19. Lebensjahr, von 2010 an, die ganze Welt bereist, um verschiedenste Musikkulturen zu studieren. Schon während seines 2017 abgeschlossenen Klassikstudiums experimentierte er mit neuen Orchestermodellen (etwa in seinem im Wiener Musikverein uraufgeführten Violinkonzert Nr. 1). Mit seinem „New Piano Trio“ verfeinert er seit vielen Jahren das genreüberschreitende Komponie-ren und Spielen. 2018 gründete er den „Pool of Invention“, ein internationales Künstlerkollektiv, mit dem er sich seither hocheffizient transkulturierter Kunst widmet und Kreativ-Partner wichtiger Festivals wie der Mozartwoche Salzburg unter Rolando Villazon ist.
Das erste bei ACT erscheinende Album führt all diese Bestrebungen zu einem vorläufigen Gipfelpunkt: Ein Trioprojekt mit Florian Willeitner und zwei kongenialen Mitstreitern, die wie er den Streichinstrumenten neue Wege eröffnen: Zum einen Violin-Kollege Igmar Jenner, der schon während des Klassik-Studiums in Graz neben Ausflügen in Genres wie Tango und Irish Folk das Streichorchester „String Syndicate“ gründete und seit 10 Jahren Mitglied im radio.string.quartet ist. Sein Duo mit dem slowenischen Akkordeonisten Borut Mori gewann 2010 den Austrian World Music Award. Und dann ist da Kontrabassist Georg Breinschmid, der eine Lebensstellung bei den Wiener Philharmonikern aufgab, weil ihm die musikalische Freiheit und der „unbekümmerte Zugang zur Musik“, wie er sagt, wichtiger war. Mittlerweile hat er sich allen Genres von Blues bis zum Wienerlied geöffnet, und ist spielend und komponierend ein Pionier der Verbindung von Jazz-beseelter Musik aller Art mit kabarettistischem Schmäh.
Die perfekte Besetzung also für ein „Fest der musikalischen Freiheit und Neugierde“, wie Willeitner „First Strings on Mars“ nennt. Und das ist nicht zu hoch gegriffen: Eine derartige Bandbreite von Techniken und Klängen, ein so müheloses Reagieren auf Einfälle aller Art in jedem Moment hat man von einem Streichertrio noch nicht gehört. Das beginnt bei Willeitners gleichzeitig poetischem wie kraftvollem „Novemberlicht“, reicht von einer alle Spielarten auf den Saiten ausreizenden Version von Stings „Fragile“ über Breinschmids hauchzarte „Reminiscence“, Willeitners mysteriöses „Dark Romance or The Short Life of Mister Gimli Hope“ oder seinem folkigen Pop-Song „The Green Wind“ bis zu Breinschmids virtuosen Neudeutungen alpenländischer Volksmusik mit „The Swindler“ und „Hochkar“ – letzteres gar ein Jodler, in den sich lautmalerisch auch ein „Ho-Tschi-Minh“ einschleicht.
Was in Sachen Technik, Tempo und Themenvielfalt für Bass, Geige, Mandoline und Soulfiddle (die sich Willeitner vom befreundeten Geigenbauer Valentin Kaiser maßfertigen ließ) möglich ist, bündelt sich in Willeitners furios rockenden „Brazil Imported“ und im zeitlos groovenden „Searching“ von Georg Breinschmid das daran erinnert, worum es bei diesem Album geht: „Unser Ziel als Band ist es“, so Willeitner, „auf die beste Art und Weise traditionell zu sein. aus der Vergangenheit zu lernen und gleichzeitig für die Zukunft zu schreiben. Wir wollen die Grenzen unserer Instrumente ausreizen. Und die First Strings On Mars sein.“ Ein gutes Stück auf dem Weg dahin sind sie hier bereits vorangekommen.
Florian Willeitner / violin, soulfiddle, mandolin & vocals
Georg Breinschmid / bass & vocals
Igmar Jenner / violin & vocals
Recorded by Franz Schaden at Wavegarden Studios, Mitterretzbach/ Austria, July 2019 “Fragile” recorded at POI Studios, Passau/Germany, October 2018. “The Swindler” recorded live by Peter Tomic at Enter Enea Festival, Poznan/ Poland, May 2018 Mixed by Franz Schaden & FSOM, 2020. “The Swindler” mixed by Peter Tomic Mix Panorama (from left to right): Florian Willeitner, Georg Breinschmid, Igmar Jenner Mastered by Philipp Treiber at PDV Records Produced by Florian Willeitner, Georg Breinschmid & Igmar Jenner
the art in music:Cover art by Peter Krüll
Die Geige ist im Jazz lange ein Exot geblieben. Erst in jüngster Zeit, da sich Klassik und Jazz nicht mehr als Gegenwelten, sondern als sich gegenseitig befruchtende Bereiche der Kunstmusik begegnen, sind Streicher auch hier in den Fokus gerückt, ACT-Künstler wie das das Duo Bartolomey/Bittmann, das radio.string.quartet.vienna, und der unvergleichliche Adam Baldych waren und sind auch hier Vorreiter.
Dem Passauer Geiger und Komponisten Florian Willeitner ist das nicht genug. „Das volle Potential der Violine, ihre einzigartige Vielsei-tigkeit, ihre kaleidoskopartigen Möglichkeiten von Klangfarbe und Textur, ist in herkömmlichen Jazz-Settings kaum hörbar,“ sagt er. Und hat daraus sein Credo als Komponist wie Instrumentalist abgeleitet: „Ich bin der festen Überzeugung, dass es für das Schreiben von Mu-sik, die das große Spektrum der Möglichkeiten der Violine nutzt, von entscheidender Bedeutung ist, nicht nur ein Bewusstsein für die klassische Tradition zu haben, sondern auch für die vielen anderen Kulturen, in denen Streichinstrumente eine herausragende Rolle spielen. Diese verschiedenen Zutaten zu einem transkulturellen Stil zu verschmelzen, der jede dieser unterschiedlichen Traditionen res-pektiert, ist es, was mich inspiriert.“
Der Meisterschüler von Star-Geiger Benjamin Schmid hat seit seinem 19. Lebensjahr, von 2010 an, die ganze Welt bereist, um verschiedenste Musikkulturen zu studieren. Schon während seines 2017 abgeschlossenen Klassikstudiums experimentierte er mit neuen Orchestermodellen (etwa in seinem im Wiener Musikverein uraufgeführten Violinkonzert Nr. 1). Mit seinem „New Piano Trio“ verfeinert er seit vielen Jahren das genreüberschreitende Komponie-ren und Spielen. 2018 gründete er den „Pool of Invention“, ein internationales Künstlerkollektiv, mit dem er sich seither hocheffizient transkulturierter Kunst widmet und Kreativ-Partner wichtiger Festivals wie der Mozartwoche Salzburg unter Rolando Villazon ist.
Das erste bei ACT erscheinende Album führt all diese Bestrebungen zu einem vorläufigen Gipfelpunkt: Ein Trioprojekt mit Florian Willeitner und zwei kongenialen Mitstreitern, die wie er den Streichinstrumenten neue Wege eröffnen: Zum einen Violin-Kollege Igmar Jenner, der schon während des Klassik-Studiums in Graz neben Ausflügen in Genres wie Tango und Irish Folk das Streichorchester „String Syndicate“ gründete und seit 10 Jahren Mitglied im radio.string.quartet ist. Sein Duo mit dem slowenischen Akkordeonisten Borut Mori gewann 2010 den Austrian World Music Award. Und dann ist da Kontrabassist Georg Breinschmid, der eine Lebensstellung bei den Wiener Philharmonikern aufgab, weil ihm die musikalische Freiheit und der „unbekümmerte Zugang zur Musik“, wie er sagt, wichtiger war. Mittlerweile hat er sich allen Genres von Blues bis zum Wienerlied geöffnet, und ist spielend und komponierend ein Pionier der Verbindung von Jazz-beseelter Musik aller Art mit kabarettistischem Schmäh.
Die perfekte Besetzung also für ein „Fest der musikalischen Freiheit und Neugierde“, wie Willeitner „First Strings on Mars“ nennt. Und das ist nicht zu hoch gegriffen: Eine derartige Bandbreite von Techniken und Klängen, ein so müheloses Reagieren auf Einfälle aller Art in jedem Moment hat man von einem Streichertrio noch nicht gehört. Das beginnt bei Willeitners gleichzeitig poetischem wie kraftvollem „Novemberlicht“, reicht von einer alle Spielarten auf den Saiten ausreizenden Version von Stings „Fragile“ über Breinschmids hauchzarte „Reminiscence“, Willeitners mysteriöses „Dark Romance or The Short Life of Mister Gimli Hope“ oder seinem folkigen Pop-Song „The Green Wind“ bis zu Breinschmids virtuosen Neudeutungen alpenländischer Volksmusik mit „The Swindler“ und „Hochkar“ – letzteres gar ein Jodler, in den sich lautmalerisch auch ein „Ho-Tschi-Minh“ einschleicht.
Was in Sachen Technik, Tempo und Themenvielfalt für Bass, Geige, Mandoline und Soulfiddle (die sich Willeitner vom befreundeten Geigenbauer Valentin Kaiser maßfertigen ließ) möglich ist, bündelt sich in Willeitners furios rockenden „Brazil Imported“ und im zeitlos groovenden „Searching“ von Georg Breinschmid das daran erinnert, worum es bei diesem Album geht: „Unser Ziel als Band ist es“, so Willeitner, „auf die beste Art und Weise traditionell zu sein. aus der Vergangenheit zu lernen und gleichzeitig für die Zukunft zu schreiben. Wir wollen die Grenzen unserer Instrumente ausreizen. Und die First Strings On Mars sein.“ Ein gutes Stück auf dem Weg dahin sind sie hier bereits vorangekommen.