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VÖ: 28.01.2022
Genre: Jazz
„Überragende Technik und musikalischer Intellekt.“-SWR 2 (DE)
Dieter Ilg / double bass
Recorded and mixed by Manfred Seiler at SWR-Studio Baden-Baden, October 24 & 25, 2020 Mastered by Klaus Scheuermann Produced by Dieter Ilg in cooperation with SWR Redaktion: Günther Huesmann Licenced by SWR Media Services GmbH
the art in music:Cover art (detail) by Martin Assig, Seelen #56, 2020, used with the kind permission of the artist
Deutschlands renommierter Jazz-Kontrabassist alleine im Studio, ohne Vorgaben oder Vorbereitungen. Und jede Menge Zeit, im innigen Zwiegespräch mit seinem Instrument, Musik im Au-genblick entstehen zu lassen… eine herausfordernde Idee mit bezwingendem Ergebnis: Dieter Ilgs Soloalbum „Dedication“ ist eine Hommage an für ihn prägende Menschen, Musiker und Motive, ein Manifest für die Freiheit des Jazz und eine Leiden-schaftserklärung an seinen tieftönigen Weggefährten.
Zugleich ist die Aufnahme aber auch ein Destillat Ilgs einzigartiger Karriere. Denn natürlich fließt ein, was die „Freiburger Bass-Säule“ (SWR) während seiner 40 Jahre dauernden Laufbahn erlebt hat. Von den Anfängen, als Ilg Star-Trompeter Randy Brecker so beeindruckte, dass er ihn 1987 in sein Quintett holte, was Ilgs Ruf als einer der begehrtesten Sidemen Europas begründete, den er beständig untermauerte und kontinuierlich ausbaute, etwa im Trio von Nguyên Lê, mit Dave Liebman oder an der Seite von Trilok Gurtu, Dhafer Youssef, Nils Landgren, Rebekka Bakken, Thomas Quasthoff und vielen anderen. Über die Kapitel deutscher Jazzgeschichte im Albert Mangelsdorff - Wolfgang Dauner Quintett und mit Till Brönner, die Ilg mitgeschrieben hat. Bis schließlich zu den wegweisenden eigenen Projekten wie dem Duo mit Charlie Mariano und vor allem mit seinem eigenen aktuellen Trio. Hier setzte Ilg, mit Rainer Böhm am Klavier und Patrice Héral am Schlagzeug, Maßstäbe im Brückenbau zwischen musikalischen Epochen, Genres und Gattungen, mit seinen einzigartigen „Jazz-meets-Klassik“-Alben zu Verdi, Wagner, Beethoven und Bach.
All dies kulminiert nun in „Dedication“. Ilg, der große Erzähler am Bass, lässt vieles davon Revue passieren, angefangen mit der Johann Sebastian Bach gewidmeten „Rochade“, einer fast philosophischen Improvisation über die Violin-Sonate Nr. 1 in g-Moll. Auch Beethoven ist wieder ein Stück zugeeignet, inspiriert diesmal von der als „Pathétique“ bezeichneten Klaviersonate.
Aber natürlich sind es auch die großen, für Ilg wichtigen Figuren des Jazz, die mit Hommagen bedacht werden: Hardbop-Ikone Nat Adderley („Altes Land“), Bass-Revolutionär Charles Mingus („Diversity“), der deutsche Freejazz-Bass-Pionier Peter Kowald („Wupp“) und Ilgs später Weggefährte Charlie Mariano („Hamami“).
Doch wie immer bei Ilg geht es in seiner Musik weit über die rein musikalische Sphäre hinaus. Eines der eindrucksvollsten Stücke, das kontrapunktische, fugenartig auf mehrere Spuren verteilte „Erlösung“ hat Ilg seiner Mutter gewidmet. Und fast die Hälfte des Albums besteht aus Anrufungen großer Ideen und Themen: von der (gefährdeten) Erde („Forest Kill“) über eine Welt in Freiheit („Fernweh“) bis zur Feier des Haptischen und Analogen („Schöne Neue Welt“) und der Endlichkeit von Allem („No Manipulation, No Corruption“).
„Weder die Personen noch die Themen waren vorab wirklich geplant“, erzählt Ilg über den Entstehungsprozess. So strukturiert und so schlüssig seine Widmungen auf „Dedication“ auch klingen und so präsent bekannte Melodien sind, so sehr fußt doch alles auf Improvisation: „Ich liebe die Freiheit, das zu tun, was ich für richtig erachte. Leben aus der Bewegung. Kein unmittelbarer Zwang, der leitet, sondern die Versuchung des Moments, dem ich mich anheim gebe, während ich meinen Kontrabass sprechen lasse.“ Dieses akustische Grundgesetz Ilgs macht den Zauber von „Dedication“ aus. 12 Stücke, die sich dank technischer Brillanz, Intelligenz, Neugierde, Erfahrung und Genie durch die Hingabe an den Moment zu zeitlosen Widmungen geformt haben.
Dieter Ilg / double bass
Recorded and mixed by Manfred Seiler at SWR-Studio Baden-Baden, October 24 & 25, 2020 Mastered by Klaus Scheuermann Produced by Dieter Ilg in cooperation with SWR Redaktion: Günther Huesmann Licenced by SWR Media Services GmbH
the art in music:Cover art (detail) by Martin Assig, Seelen #56, 2020, used with the kind permission of the artist
Deutschlands renommierter Jazz-Kontrabassist alleine im Studio, ohne Vorgaben oder Vorbereitungen. Und jede Menge Zeit, im innigen Zwiegespräch mit seinem Instrument, Musik im Au-genblick entstehen zu lassen… eine herausfordernde Idee mit bezwingendem Ergebnis: Dieter Ilgs Soloalbum „Dedication“ ist eine Hommage an für ihn prägende Menschen, Musiker und Motive, ein Manifest für die Freiheit des Jazz und eine Leiden-schaftserklärung an seinen tieftönigen Weggefährten.
Zugleich ist die Aufnahme aber auch ein Destillat Ilgs einzigartiger Karriere. Denn natürlich fließt ein, was die „Freiburger Bass-Säule“ (SWR) während seiner 40 Jahre dauernden Laufbahn erlebt hat. Von den Anfängen, als Ilg Star-Trompeter Randy Brecker so beeindruckte, dass er ihn 1987 in sein Quintett holte, was Ilgs Ruf als einer der begehrtesten Sidemen Europas begründete, den er beständig untermauerte und kontinuierlich ausbaute, etwa im Trio von Nguyên Lê, mit Dave Liebman oder an der Seite von Trilok Gurtu, Dhafer Youssef, Nils Landgren, Rebekka Bakken, Thomas Quasthoff und vielen anderen. Über die Kapitel deutscher Jazzgeschichte im Albert Mangelsdorff - Wolfgang Dauner Quintett und mit Till Brönner, die Ilg mitgeschrieben hat. Bis schließlich zu den wegweisenden eigenen Projekten wie dem Duo mit Charlie Mariano und vor allem mit seinem eigenen aktuellen Trio. Hier setzte Ilg, mit Rainer Böhm am Klavier und Patrice Héral am Schlagzeug, Maßstäbe im Brückenbau zwischen musikalischen Epochen, Genres und Gattungen, mit seinen einzigartigen „Jazz-meets-Klassik“-Alben zu Verdi, Wagner, Beethoven und Bach.
All dies kulminiert nun in „Dedication“. Ilg, der große Erzähler am Bass, lässt vieles davon Revue passieren, angefangen mit der Johann Sebastian Bach gewidmeten „Rochade“, einer fast philosophischen Improvisation über die Violin-Sonate Nr. 1 in g-Moll. Auch Beethoven ist wieder ein Stück zugeeignet, inspiriert diesmal von der als „Pathétique“ bezeichneten Klaviersonate.
Aber natürlich sind es auch die großen, für Ilg wichtigen Figuren des Jazz, die mit Hommagen bedacht werden: Hardbop-Ikone Nat Adderley („Altes Land“), Bass-Revolutionär Charles Mingus („Diversity“), der deutsche Freejazz-Bass-Pionier Peter Kowald („Wupp“) und Ilgs später Weggefährte Charlie Mariano („Hamami“).
Doch wie immer bei Ilg geht es in seiner Musik weit über die rein musikalische Sphäre hinaus. Eines der eindrucksvollsten Stücke, das kontrapunktische, fugenartig auf mehrere Spuren verteilte „Erlösung“ hat Ilg seiner Mutter gewidmet. Und fast die Hälfte des Albums besteht aus Anrufungen großer Ideen und Themen: von der (gefährdeten) Erde („Forest Kill“) über eine Welt in Freiheit („Fernweh“) bis zur Feier des Haptischen und Analogen („Schöne Neue Welt“) und der Endlichkeit von Allem („No Manipulation, No Corruption“).
„Weder die Personen noch die Themen waren vorab wirklich geplant“, erzählt Ilg über den Entstehungsprozess. So strukturiert und so schlüssig seine Widmungen auf „Dedication“ auch klingen und so präsent bekannte Melodien sind, so sehr fußt doch alles auf Improvisation: „Ich liebe die Freiheit, das zu tun, was ich für richtig erachte. Leben aus der Bewegung. Kein unmittelbarer Zwang, der leitet, sondern die Versuchung des Moments, dem ich mich anheim gebe, während ich meinen Kontrabass sprechen lasse.“ Dieses akustische Grundgesetz Ilgs macht den Zauber von „Dedication“ aus. 12 Stücke, die sich dank technischer Brillanz, Intelligenz, Neugierde, Erfahrung und Genie durch die Hingabe an den Moment zu zeitlosen Widmungen geformt haben.
Dieter Ilg
Der deutsche Jazzbassist ist für seine virtuose Spieltechnik und seine genreübergreifenden Projekte bekannt. Er hat sich international einen Namen gemacht, indem er klassische Werke von Beethoven und Verdi auf innovative Weise in die Sprache des Jazz übersetzte. Besonders seine Trio-Projekte, in denen er Klassiker der Musikgeschichte neu interpretiert, sind von der Kritik hochgelobt. Dieter Ilg gilt als einer der führenden europäischen Jazzbassisten und prägt mit seinem einzigartigen Stil den zeitgenössischen Jazz.
Dieter Ilg
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