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VÖ: 30.10.2020
Genre: Empfehlungen, Piano Jazz
„Nichts bleibt bei Shalosh lange so, wie es ist. Das einzig Beständige ist der Wechsel.“-Jazzpodium
Gadi Stern / piano & synths
David Michaeli / double bass
Matan Assayag / drums
Music composed, arranged and produced by Shalosh except Breed by Kurt Cobain Recorded by Michael Dahlvid at Nilento Studio, Gothenburg, February 3rd-5th, 2020 Sound design by Lars Nilsson Mixed and mastered by Lars Nilsson Piano sound design on the “Orphan Boy” by Arik Finkelberg Produced by Shalosh
the art in music:Cover art by calligraphy by Shoshu, used with kind permission of the artist
Shaloshs Erfolgsgeschichte geht weiter. „Broken Balance soll neu und frisch sein. Wir wollten die Extreme mehr ausreizen, wollten mehr links und rechts schauen und dramatischer sein. Man wird neue Facetten finden“, sind sich die Mitglieder des israelischen Trios einig. Im vergangenen Jahr wurden von der Kritik Namen wie e.s.t., GoGo Penguin und The Bad Plus in Stellung gebracht, als es um ihre ACT-Debüt-CD „Onwards and Upwards“ ging. „Schwerelos swingende Grooves bis zum treibenden Techno-Beat“ wurden gehört und auch „an deutscher Klassik geschultes“ Schwelgen. Und Optimismus, weil „das Allermenschlichste nun einmal die Hoffnung ist“. Um die auszudrücken, springt Shalosh aus den Schubladen. Gute Musik ist nötig, und die machen Pianist Gadi Stern, Kontrabassist David Michaeli und Schlagzeuger Matan Assayag. In Hunderten von Konzerten rund um den Globus haben sie ihr breit gefächertes Publikum davon überzeugt vom Rockfestival bis in den intimen Jazzclub.
„Das Leben verläuft nicht linear und unsere Welt hält immer neue Überraschungen bereit. Gegebenes verändert sich, Bekanntes wird modernisiert. Nichts bleibt, wie es ist. Dabei im Gleichgewicht zu bleiben, das Leben auszutarieren, auf persönlicher gesellschaftlicher und auch politischer Ebene, das ist die große Herausforderung unseres Daseins.“ Diese Haltung versuchen Shalosh auch in ihrer Musik auszudrücken. Umso mehr auf „Broken Balance“. Shalosh mischen Stile und Genres munter durcheinander. Sie spielen mit Kontrasten und musikalischen Aggregatzuständen. Durchschlagskraft und Fragilität sind dabei sich zwei ergänzende Pole. Gerade etabliertes nimmt plötzlich eine andere Wendung. „Wir sind immer Shalosh. Es gibt unsere Einheit, die mal nach Swing, dann wieder nach Death Metal klingen kann.“ Beliebig ist diese Musik deswegen noch lange nicht, im Gegenteil. Shalosh ist wie ein gemeinsam atmender Organismus. Sie sind viel mehr als nur ein weiteres Klaviertrio.
Das neue Album hebt an mit „The Orphan Boy Who Wanted To Be A King“. Es ist ein träumerisch beginnender Song mit einer Story. Ein Waisenknabe sinniert über die Vision, ein König zu sein. Die sich steigernde Melodie, lässt das tatsächlich möglich erscheinen. „The Emporer’s New Clothes“ thematisiert Paranoia und Unheil in den Köpfen mancher politischen Führer dieser Tage, die nicht mehr an das Wohl aller denken. Der Sad-Song über David Bowie ist inspiriert von einem Zeitungsfoto und erfindet dazu eine Geschichte, die davon handelt, wie eine schlechte Nachricht in ein künstlerisches Statement über-setzt werden kann. „The Birth Of Homo Deus“ ist der Soundtrack zu einem dreiteiligen Filmskript in dem die Computer das Ruder übernehmen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen, und „Nina“ ist seinem Hund gewidmet. Die spontane Ballade „Quiet Corner“ ist die Ruhe-Insel des Albums, und in der einzigen Coverversion des Albums, nimmt sich das Trio endlich ein Nirvana-Stück vor. Ein israelischer Radiosender hatte das angeregt. „Dieser Nirvana-Grunge ist ein großer Einfluss für uns. Wir ha-ben das viel gehört, und sie haben uns sehr inspiriert. Diese Haltung fehlte uns im aktuellen, oft zu ernstem Jazz“, sind sich die drei einig. Zum Bonus-Track „Party On A Powder Keg“ soll getanzt werden. Er fängt ein paradoxes Israel-Gefühl ein: Während des Krieges wurde gefeiert. Diese zupackende Band aus Tel Aviv möchte sich einmischen und protestieren gegen politische Fehlentwicklungen und Egoismus. Im Süden der Stadt, wo es viele Emigranten gibt, leben die drei nah beieinander in jeweils nur zwei Fußminuten Entfernung. Hier proben sie regelmäßig und konzentriert. „Es macht Spaß, miteinander etwas zu entwickeln“, fasst Bassist David Michaeli zusammen. Diesen Spaß kann man hören. Ihre intensiv insistierende Musik stellt keine Denkaufgaben, ist eingängig, wuchtig und doch filigran. Sie entwickelt eine Suggestivkraft, die auf einem Hang zur Perfektion basiert. „Ich habe mich wirklich verliebt in Shalosh“, schwärmte Jamie Cullum. Unbändige Spielfreude erzeugt eine Spannung, die in die Beine geht, eingängige Melodik dreht, wendet und immer weiter steigert. So entsteht in ausgefuchstem Stop & Go ein Sound, von dem man sich gern gefangen nehmen lässt – je länger, je lieber.
Shalosh erzählen Geschichten, denn sie haben was zu sagen. Sie wollen anregen, hinweisen und brauchen dafür keine Worte. „Die Songs sollen hängenbleiben. Es klingt bekannt, obwohl es neu ist“, beschreibt das Matan Assayag. „Emotion ist wichtiger als Intellekt“, fügt David Michaeli hinzu. Und Gadi Stern verweist auf die Spielhaltung der Band: „Wir möchten uns in der Musik verlieren, dann setzt die Magie ein. Du darfst nicht mehr nachdenken, wenn der Flow ganz natürlich geworden ist. Wir öffnen uns, und dann kann jeder etwas tun, das die anderen sofort antizipieren.“
Aus diesem engen Miteinander resultiert Shaloshs kompakter Gruppensound, der markant und wiedererkennbar ist. Er klingt gleichzeitig nach Zukunft und nach Tradition. Dichte Klangereignisse rollen ab, elastisch und stabil. Sie sind strapazierfähig und doch erstaunlich filigran. Innerhalb der nächsten Jazzgeneration sind Shalosh ein markantes Beispiel für einen neuen Zugriff. „Manchmal sagen die Leute, das sei kein Jazz. Wir nehmen das als Kompliment.“
Gadi Stern / piano & synths
David Michaeli / double bass
Matan Assayag / drums
Music composed, arranged and produced by Shalosh except Breed by Kurt Cobain Recorded by Michael Dahlvid at Nilento Studio, Gothenburg, February 3rd-5th, 2020 Sound design by Lars Nilsson Mixed and mastered by Lars Nilsson Piano sound design on the “Orphan Boy” by Arik Finkelberg Produced by Shalosh
the art in music:Cover art by calligraphy by Shoshu, used with kind permission of the artist
Shaloshs Erfolgsgeschichte geht weiter. „Broken Balance soll neu und frisch sein. Wir wollten die Extreme mehr ausreizen, wollten mehr links und rechts schauen und dramatischer sein. Man wird neue Facetten finden“, sind sich die Mitglieder des israelischen Trios einig. Im vergangenen Jahr wurden von der Kritik Namen wie e.s.t., GoGo Penguin und The Bad Plus in Stellung gebracht, als es um ihre ACT-Debüt-CD „Onwards and Upwards“ ging. „Schwerelos swingende Grooves bis zum treibenden Techno-Beat“ wurden gehört und auch „an deutscher Klassik geschultes“ Schwelgen. Und Optimismus, weil „das Allermenschlichste nun einmal die Hoffnung ist“. Um die auszudrücken, springt Shalosh aus den Schubladen. Gute Musik ist nötig, und die machen Pianist Gadi Stern, Kontrabassist David Michaeli und Schlagzeuger Matan Assayag. In Hunderten von Konzerten rund um den Globus haben sie ihr breit gefächertes Publikum davon überzeugt vom Rockfestival bis in den intimen Jazzclub.
„Das Leben verläuft nicht linear und unsere Welt hält immer neue Überraschungen bereit. Gegebenes verändert sich, Bekanntes wird modernisiert. Nichts bleibt, wie es ist. Dabei im Gleichgewicht zu bleiben, das Leben auszutarieren, auf persönlicher gesellschaftlicher und auch politischer Ebene, das ist die große Herausforderung unseres Daseins.“ Diese Haltung versuchen Shalosh auch in ihrer Musik auszudrücken. Umso mehr auf „Broken Balance“. Shalosh mischen Stile und Genres munter durcheinander. Sie spielen mit Kontrasten und musikalischen Aggregatzuständen. Durchschlagskraft und Fragilität sind dabei sich zwei ergänzende Pole. Gerade etabliertes nimmt plötzlich eine andere Wendung. „Wir sind immer Shalosh. Es gibt unsere Einheit, die mal nach Swing, dann wieder nach Death Metal klingen kann.“ Beliebig ist diese Musik deswegen noch lange nicht, im Gegenteil. Shalosh ist wie ein gemeinsam atmender Organismus. Sie sind viel mehr als nur ein weiteres Klaviertrio.
Das neue Album hebt an mit „The Orphan Boy Who Wanted To Be A King“. Es ist ein träumerisch beginnender Song mit einer Story. Ein Waisenknabe sinniert über die Vision, ein König zu sein. Die sich steigernde Melodie, lässt das tatsächlich möglich erscheinen. „The Emporer’s New Clothes“ thematisiert Paranoia und Unheil in den Köpfen mancher politischen Führer dieser Tage, die nicht mehr an das Wohl aller denken. Der Sad-Song über David Bowie ist inspiriert von einem Zeitungsfoto und erfindet dazu eine Geschichte, die davon handelt, wie eine schlechte Nachricht in ein künstlerisches Statement über-setzt werden kann. „The Birth Of Homo Deus“ ist der Soundtrack zu einem dreiteiligen Filmskript in dem die Computer das Ruder übernehmen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen, und „Nina“ ist seinem Hund gewidmet. Die spontane Ballade „Quiet Corner“ ist die Ruhe-Insel des Albums, und in der einzigen Coverversion des Albums, nimmt sich das Trio endlich ein Nirvana-Stück vor. Ein israelischer Radiosender hatte das angeregt. „Dieser Nirvana-Grunge ist ein großer Einfluss für uns. Wir ha-ben das viel gehört, und sie haben uns sehr inspiriert. Diese Haltung fehlte uns im aktuellen, oft zu ernstem Jazz“, sind sich die drei einig. Zum Bonus-Track „Party On A Powder Keg“ soll getanzt werden. Er fängt ein paradoxes Israel-Gefühl ein: Während des Krieges wurde gefeiert. Diese zupackende Band aus Tel Aviv möchte sich einmischen und protestieren gegen politische Fehlentwicklungen und Egoismus. Im Süden der Stadt, wo es viele Emigranten gibt, leben die drei nah beieinander in jeweils nur zwei Fußminuten Entfernung. Hier proben sie regelmäßig und konzentriert. „Es macht Spaß, miteinander etwas zu entwickeln“, fasst Bassist David Michaeli zusammen. Diesen Spaß kann man hören. Ihre intensiv insistierende Musik stellt keine Denkaufgaben, ist eingängig, wuchtig und doch filigran. Sie entwickelt eine Suggestivkraft, die auf einem Hang zur Perfektion basiert. „Ich habe mich wirklich verliebt in Shalosh“, schwärmte Jamie Cullum. Unbändige Spielfreude erzeugt eine Spannung, die in die Beine geht, eingängige Melodik dreht, wendet und immer weiter steigert. So entsteht in ausgefuchstem Stop & Go ein Sound, von dem man sich gern gefangen nehmen lässt – je länger, je lieber.
Shalosh erzählen Geschichten, denn sie haben was zu sagen. Sie wollen anregen, hinweisen und brauchen dafür keine Worte. „Die Songs sollen hängenbleiben. Es klingt bekannt, obwohl es neu ist“, beschreibt das Matan Assayag. „Emotion ist wichtiger als Intellekt“, fügt David Michaeli hinzu. Und Gadi Stern verweist auf die Spielhaltung der Band: „Wir möchten uns in der Musik verlieren, dann setzt die Magie ein. Du darfst nicht mehr nachdenken, wenn der Flow ganz natürlich geworden ist. Wir öffnen uns, und dann kann jeder etwas tun, das die anderen sofort antizipieren.“
Aus diesem engen Miteinander resultiert Shaloshs kompakter Gruppensound, der markant und wiedererkennbar ist. Er klingt gleichzeitig nach Zukunft und nach Tradition. Dichte Klangereignisse rollen ab, elastisch und stabil. Sie sind strapazierfähig und doch erstaunlich filigran. Innerhalb der nächsten Jazzgeneration sind Shalosh ein markantes Beispiel für einen neuen Zugriff. „Manchmal sagen die Leute, das sei kein Jazz. Wir nehmen das als Kompliment.“