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VÖ: 28.04.2023
Genre: Vokal-Jazz Highlights, Stimmen, Weltmusik-Jazz, Zeitgenössischer Jazz, World Jazz
„In Matthieu Saglios Musik ist viel Raum für die Kulturen der Welt und mit Voices umarmt er sie alle.“-WDR 3 (DE)
Matthieu Saglio / cello & vocals
Steve Shehan / percussion & drums
Christian Belhomme / piano & keys
Léo Ullmann / violin
The Voices:
Susana Baca, Alim Qasimov, Natacha Atlas, Nils Landgren, Wasis Diop, Anna Colom, Camille Saglio, Vega Tomás
Vocals on Movement by Natacha Atlas, Wasis Diop, Anna Colom, Vega Tomás, Camille and Matthieu Saglio Additional vocals on 1 – 4 by Camille Saglio and Matthieu Saglio Recorded July 2022 – January 2023 Mixed by Juan Carlos Tomás & Matthieu Saglio at La Seta Azul Estudis, Benicassim, Spain Mastered by Pierre Jacquot, Logodio S.A.S., Le Chesnay, France
the art in music: Cover art by Uwe Kowski: Vorhang, 2013, used with the kind permission of the artist
„Die Stimme ist etwas sehr Charakteristisches, ja Intimes eines jeden von uns – und vor allem etwas Hautnahes: Wo beim Klang des Instruments stets noch der Instrumentenkörper zwischen der Musik und uns steht, sind wir beim Singen immer ganz unmittelbar wir selbst.“ Spricht Matthieu Saglio über die menschliche Stimme, gerät der 45-Jährige geradezu ins Schwärmen – und so lag es für ihn auch nahe, sein neues Album eben diesem klingenden Spiegelbild unserer Seele zu widmen: „Voices“.
Dabei ist der gebürtige Franzose eigentlich Cellist. Hat sich seit seinem achten Lebensjahr ganz dem Spiel auf den vier Saiten verschrieben und nach seinem klassischen Streicherstudium am Konservatorium von Rennes auf seinem Instrument Brücken zu Jazz und Flamenco, Folk Music und afrikanischen Klängen und Rhythmen geschlagen, westgotische wie arabische Einflüsse in sein Spiel aufgenommen – kein Wunder, lebt der kreative Geist doch seit mehr als zwei Jahrzehnten in Valencia, seit Jahrtausenden ein Schmelztiegel verschiedenster Kulturen. Gerade das Cello aber sei in der Vielfalt seiner Farben und Techniken der menschlichen Stimme sehr nah und offen nach so vielen Richtungen, findet Saglio: „Ich kann mit dem Bogen wie ein Geiger spielen, zupfen wie ein Gitarrist oder mit einer Basslinie die Harmonik eines Stücks tragen. Bei all dem bleibt es doch immer das intimste aller Instrumente, das in jedem Konzert aufs Neue Menschen ganz direkt berührt, egal wo auf der Welt ich auch musiziere.“
So entstand die Idee, eben dieses weltumspannende Moment seines Cellos zu nutzen für eine große musikalische Umarmung der Stimmen unserer Erde: einerseits in seinem Ensemble mit dem Percussionisten und Schlagzeuger Steve Shehan, dem Tastenkünstler Christian Belhomme und dem Geiger Léo Ullmann – „nach meinem letzten Album mit so vielen Gästen wollte ich diesmal gern den Fokus auf meine unglaublichen Quartettkollegen richten“. Andererseits aber eben auch auf die so vielfältigen Klangfarben des menschlichen Lautorgans in den Kulturen dieser Erde. „Natürlich lässt sich in zwölf Songs nicht allen Stimmen unserer Welt sängerisch Tribut zollen“, räumt Saglio ein. „Mir geht es um den Geist, dass in unserer Gesellschaft künstlerisch Raum für eine jede und einen jeden ist und wir alle wunderbar zusammenleben und -musizieren können.“
Und so finden sich auf „Voices“ denn neben vier instrumentalen Titeln sieben Songs mit jeweils ganz unterschiedlichen Sängerinnen und Sängern, die seine Kompositionen mit ihren Herzenszeilen unterlegt haben. Ob nun die gefeierte Afroperuanerin Susana Baca („Ponte Un Alma“), Musikethnologin und ehemals Kulturministerin in ihrer Heimat, die Saglio nicht allein ob ihrer melancholischen Stimme wie eine Großmutter oder einen Großvater verehrt; die aserbeidschanische Gesangslegende Alim Qasimov („Elevation“), dessen improvisatorischer, zugleich ungemein purer Gesang den Komponisten noch nach der Aufnahme zu einer eigenen musikalischen Antwort auf seinen vier Cello-Saiten angeregt hat – „davon habe ich immer geträumt“; oder der schwedische Jazz-Posaunist Nils Landgren, der in „For the Love that we feel“ einmal mehr seine Liebe zum menschlichen Organ lebt: „Seine Stimme erinnert mich an Chet Baker.“ Ob der in Paris lebende Wasis Diop („Temps Modernes“), der gekonnt Volksmusik seiner senegalesischen Heimat mit Pop und Jazz vermischt, die junge katalanische Flamenco-Sängerin Anna Colom („Divina Tormenta“) mit ihrem „faszinierenden melismatischen Gesang“ oder Natacha Atlas, deren freier Umgang mit Melodie und Rhythmus wie auch ihre Mischung aus arabischer und elektronischer Musik ihn schon seit langem begeistert: allesamt „großartige Künstler“, die der Cellist sängerisch in sein Herz geschlossen hat – bis hin zu seinem Bruder Camille, der nicht nur „eine magische Stimme besitzt, sondern mit ihr auch wunderbar improvisieren kann“.
Und doch ist es am Ende kein unmittelbarer Gesang, der Saglios vielleicht größtem Herzensprojekt auf diesem Album eine außergewöhnliche Note verleiht. „Den Song ‚Madiba‘ schrieb ich vor einigen Jahren, nachdem ich eine Biografie von Nelson Mandela gelesen hatte“, erzählt der Cellist. „Sein Leben hat mich inspiriert.“ Eigentlich hatte er diesen Titel lediglich durch einen kleinen Chor stimmlich ausschmücken wollen, doch dann kam ihm der Gedanke, die Komposition durch einen Ausschnitt aus einer Rede der Ikone der südafrikanischen Freiheitsbewegung zu ergänzen… und so findet sich nun am Ende des Titels ein O-Ton aus Mandelas berühmter Verteidigungsrede im Rivonia-Prozess von 1964. „Denn auch in der Musik geht es darum, offen zu sein für alle Stimmen dieser Welt.“
Matthieu Saglio / cello & vocals
Steve Shehan / percussion & drums
Christian Belhomme / piano & keys
Léo Ullmann / violin
The Voices:
Susana Baca, Alim Qasimov, Natacha Atlas, Nils Landgren, Wasis Diop, Anna Colom, Camille Saglio, Vega Tomás
Vocals on Movement by Natacha Atlas, Wasis Diop, Anna Colom, Vega Tomás, Camille and Matthieu Saglio Additional vocals on 1 – 4 by Camille Saglio and Matthieu Saglio Recorded July 2022 – January 2023 Mixed by Juan Carlos Tomás & Matthieu Saglio at La Seta Azul Estudis, Benicassim, Spain Mastered by Pierre Jacquot, Logodio S.A.S., Le Chesnay, France
the art in music: Cover art by Uwe Kowski: Vorhang, 2013, used with the kind permission of the artist
„Die Stimme ist etwas sehr Charakteristisches, ja Intimes eines jeden von uns – und vor allem etwas Hautnahes: Wo beim Klang des Instruments stets noch der Instrumentenkörper zwischen der Musik und uns steht, sind wir beim Singen immer ganz unmittelbar wir selbst.“ Spricht Matthieu Saglio über die menschliche Stimme, gerät der 45-Jährige geradezu ins Schwärmen – und so lag es für ihn auch nahe, sein neues Album eben diesem klingenden Spiegelbild unserer Seele zu widmen: „Voices“.
Dabei ist der gebürtige Franzose eigentlich Cellist. Hat sich seit seinem achten Lebensjahr ganz dem Spiel auf den vier Saiten verschrieben und nach seinem klassischen Streicherstudium am Konservatorium von Rennes auf seinem Instrument Brücken zu Jazz und Flamenco, Folk Music und afrikanischen Klängen und Rhythmen geschlagen, westgotische wie arabische Einflüsse in sein Spiel aufgenommen – kein Wunder, lebt der kreative Geist doch seit mehr als zwei Jahrzehnten in Valencia, seit Jahrtausenden ein Schmelztiegel verschiedenster Kulturen. Gerade das Cello aber sei in der Vielfalt seiner Farben und Techniken der menschlichen Stimme sehr nah und offen nach so vielen Richtungen, findet Saglio: „Ich kann mit dem Bogen wie ein Geiger spielen, zupfen wie ein Gitarrist oder mit einer Basslinie die Harmonik eines Stücks tragen. Bei all dem bleibt es doch immer das intimste aller Instrumente, das in jedem Konzert aufs Neue Menschen ganz direkt berührt, egal wo auf der Welt ich auch musiziere.“
So entstand die Idee, eben dieses weltumspannende Moment seines Cellos zu nutzen für eine große musikalische Umarmung der Stimmen unserer Erde: einerseits in seinem Ensemble mit dem Percussionisten und Schlagzeuger Steve Shehan, dem Tastenkünstler Christian Belhomme und dem Geiger Léo Ullmann – „nach meinem letzten Album mit so vielen Gästen wollte ich diesmal gern den Fokus auf meine unglaublichen Quartettkollegen richten“. Andererseits aber eben auch auf die so vielfältigen Klangfarben des menschlichen Lautorgans in den Kulturen dieser Erde. „Natürlich lässt sich in zwölf Songs nicht allen Stimmen unserer Welt sängerisch Tribut zollen“, räumt Saglio ein. „Mir geht es um den Geist, dass in unserer Gesellschaft künstlerisch Raum für eine jede und einen jeden ist und wir alle wunderbar zusammenleben und -musizieren können.“
Und so finden sich auf „Voices“ denn neben vier instrumentalen Titeln sieben Songs mit jeweils ganz unterschiedlichen Sängerinnen und Sängern, die seine Kompositionen mit ihren Herzenszeilen unterlegt haben. Ob nun die gefeierte Afroperuanerin Susana Baca („Ponte Un Alma“), Musikethnologin und ehemals Kulturministerin in ihrer Heimat, die Saglio nicht allein ob ihrer melancholischen Stimme wie eine Großmutter oder einen Großvater verehrt; die aserbeidschanische Gesangslegende Alim Qasimov („Elevation“), dessen improvisatorischer, zugleich ungemein purer Gesang den Komponisten noch nach der Aufnahme zu einer eigenen musikalischen Antwort auf seinen vier Cello-Saiten angeregt hat – „davon habe ich immer geträumt“; oder der schwedische Jazz-Posaunist Nils Landgren, der in „For the Love that we feel“ einmal mehr seine Liebe zum menschlichen Organ lebt: „Seine Stimme erinnert mich an Chet Baker.“ Ob der in Paris lebende Wasis Diop („Temps Modernes“), der gekonnt Volksmusik seiner senegalesischen Heimat mit Pop und Jazz vermischt, die junge katalanische Flamenco-Sängerin Anna Colom („Divina Tormenta“) mit ihrem „faszinierenden melismatischen Gesang“ oder Natacha Atlas, deren freier Umgang mit Melodie und Rhythmus wie auch ihre Mischung aus arabischer und elektronischer Musik ihn schon seit langem begeistert: allesamt „großartige Künstler“, die der Cellist sängerisch in sein Herz geschlossen hat – bis hin zu seinem Bruder Camille, der nicht nur „eine magische Stimme besitzt, sondern mit ihr auch wunderbar improvisieren kann“.
Und doch ist es am Ende kein unmittelbarer Gesang, der Saglios vielleicht größtem Herzensprojekt auf diesem Album eine außergewöhnliche Note verleiht. „Den Song ‚Madiba‘ schrieb ich vor einigen Jahren, nachdem ich eine Biografie von Nelson Mandela gelesen hatte“, erzählt der Cellist. „Sein Leben hat mich inspiriert.“ Eigentlich hatte er diesen Titel lediglich durch einen kleinen Chor stimmlich ausschmücken wollen, doch dann kam ihm der Gedanke, die Komposition durch einen Ausschnitt aus einer Rede der Ikone der südafrikanischen Freiheitsbewegung zu ergänzen… und so findet sich nun am Ende des Titels ein O-Ton aus Mandelas berühmter Verteidigungsrede im Rivonia-Prozess von 1964. „Denn auch in der Musik geht es darum, offen zu sein für alle Stimmen dieser Welt.“
Format: | CD |
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