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Matthieu Saglio
Al Alba

VÖ: 24.04.2025

Genre: Jazz, Stimmen

CD

18,00 €*

ACT 8013-2, 614427801326
Für Download/Stream hier klicken 

Camille Saglio - voice, shakers
Matthieu Saglio - cello, palmas, vocals on #8, 10, 14
Gabriel Saglio - bass clarinet on #9

Produced by Camille and Matthieu Saglio
Music and lyrics by Camille and Matthieu Saglio, except #2 (Lhasa de Sela),
#7 (Lewis Allan), and #11 (Bertrand Can-tat, Serge Teyssot-Gay, Jean-Paul Roy, Denis Barthe)
Recorded on June 24 and mixed on August 24 at Studio de l'Île,
Chalonnes-sur-Loire, France by Alban Cointe
Cello bases recorded on April 24 at La Seta Azul Estudis,
Benicàssim, Spain, by Juan Carlos Tomás
Mastered on September 24 at Blockhaus DY 10, Nantes, France,
by Florian Tatard
“Strange Fruit” © Edward B. Marks Music Company, all rights
administered by Warner Chappell Music France
“Con Toda Palabra” © Éditorial Avenue
“Le Vent Nous Portera” © ND Musique,
Universal Music Publishing France

Cover art by Federico Herrero, “Chorus”, 2021, with kind permission of the artist


„Al Alba“, Spanisch für „Morgengrauen“ bringt auf musikalischer Ebene zwei Menschen zusammen, die schon ihr ganzes Leben lang eng miteinander verbunden sind: Die Brüder Matthieu und Camille Saglio. Matthieu, der Cellist, hat im bretonischen Rennes klassische Musik studiert und ist von dort aus weiter ins spanische Valencia gezogen. Er folgt seiner Neugier auf verschiedene Klangkulturen und verbindet diese mit Elementen aus Jazz und Klassik. Camille, der Sänger, fing als Zwölfjähriger an, sich ernsthaft und leidenschaftlich mit Musik zu beschäftigen. Sein großer Bruder und dessen Begeisterung für das Cello hatten ihn verzaubert. Er entdeckte die Stimme als sein Instrument.

Das gemeinsame Album-Debüt der Brüder ist eine spirituelle Erfahrung. Es geht um Übergänge und Grenzen, um Zustände in der Schwebe und deren Wirkung auf Musik und Menschen. Man ahnt eine Prise Keltisch-Bretonisches, vor allem in der mollgetönten Melodik und einer Tendenz zur Melancholie in der Tongebung. Dazu kommt Flamenco als rhythmisches Modell mit der Querverbindung zu arabesken Linienführungen der mediterranen Klangwelt. Das Ganze wurzelt in Mathieu Saglios profunder klassischer Ausbildung, die ihm große Leichtigkeit der Gestaltung und Feinheit in der Tonbildung ermöglicht. Mit diesem Ansatz, also dem Erschaffen sehr vielschichtiger, grenzüberschreitender Musik auf einem klassischen Fundament, hatte Mathieu Saglio auch schon in der Vergangenheit großen Erfolg - von der Flamenco-Crossover-Formation „Jerez-Texas“ über das Trio „NES“ mit der Sängerin / Cellistin und ACT-Künstlerin „Nesrine“ bis hin zu seinen Solo-Projekten „El camino de los vientos“ (2020) und „Voices“ (2023).

Auch Camille Saglio ist ein Wanderer zwischen den Welten. In Toulouse gründete er 2003 die Band „Sôdi“, erkundete gemeinsam mit Flöte und Percussion weltmusikalische Sphären und kam mit der Musik Westafrikas und des Orients ein Kontakt. Camille wurde Teil des Projekts „Manafina“, lernte die Saiteninstrumente Gitarre, N’Goni und Oud und außerdem, sich in verschiedenen Sprachen von Bambara und Arabisch bis Türkisch zurecht zu finden. Er schrieb Kurzgeschichten und Bühnenstücke, produzierte eigene Bühnenshows wie "Dis leur que j'ai vecu" (2010) und arbeitete mit Schauspieler:innen und Tänzer:innen wie Vincent Loiseau, Didier Bardoux und Hervé Maigret. Auf „Al Alba“ singt Camille Saglio neben Englisch, Bambara, Französisch oder Spanisch auch in einer imaginären Sprache, die er aus dem Moment heraus erfindet.

So entwickelten sich beide Brüder unabhängig voneinander zu Poeten ihres Genres. Und schließlich fanden sie nach Jahren getrennter Erfahrungen auch musikalisch zusammen. „Al Alba“ ist ein Song-Programm ebenso sanfter wie nachdrücklicher Lieder. Matthieu Saglio setzt sein Cello als Impulsgeber ein und öffnet der Stimme viele Räume. Manchmal wechselt er die Seite und wird mit gestrichenen Linien selbst zum Sänger. Man spürt beim Hören die Nähe zu den Gefühlen seines Bruders. Es ist ein Ineinander der Energielinien, dem auch das Repertoire entgegenkommt. Denn Camille Saglio singt arabische Poesie („Tariq“) ebenso wie einen Standard des politischen Lieds („Strange Fruit“), einen Independent-Klassiker von Noir Désir („Le vent nous portera“), Spanisches oder freie melodische Linien und Ornamente. Für ein Stück stößt außerdem der dritte Bruder Gabriel Saglio mit Bassklarinette zum Team. Aufgenommen wurde auf einer Loire-Insel, inspiriert vom Esprit des Flusses, des fließenden Übergangs der Stimmungen und Gefühle.

„Al Alba“ ist eine Musik in der Schwebe, Bruderklang und Kultursynopse. Es ist Musik von innen, sehr persönlich und dabei universell.
Matthieu Saglio
Seit fast 20 Jahren lebt Matthieu Saglio in der spanischen Metropole Valencia.Die drittgrößte Stadt Spaniens ist seit Jahrtausenden ein Knotenpunkt, griechische, römische, westgotische und arabische Einflüsse prägten diesen Ort, heute begegnen sich dort Kulturen aus aller Welt.Der ideale Platz für einen wie Saglio, der in seinem Cellospiel und seinen kompositorischen Entwürfen immer mehrere Kulturen zusammendenkt und -lebt. Nachdem er sich von einer reinen Klassikkarriere verabschiedet hatte, setzte er in seinen vielfältigen Projekten Flamenco und Jazz, Alte Musik, Barock und westafrikanische Farben in spannende neue Beziehungen. Mit dem Trio NES entwarf er an der Seite der Sängerin Nesrine Belmokh und des Perkussionisten David Gadea eine international gefeierte Mixtur aus arabischem Flair und Jazzimprovisation („Ahlam“, ACT 2018).
CD
18,00 €*