07.01.2019Im FokusMichael Wollny

Michael Wollny BAU.HAUS.KLANG jetzt als Video auf Arte.Concert

BAU.HAUS.KLANG. Eine Harmonielehre.
 
16. Januar 2019, Berlin, Akademie der Künste
 
Uraufführung im Rahmen der festlichen Eröffnung mit einer Ansprache von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Eine Produktion von 100 jahre bauhaus. Das Eröffnungsfestival in Kooperation mit Tambour Music Management.
  
Konzept, Piano & Komposition Michael Wollny (D)
Sopransaxofon Emile Parisien (F)
Phonola Wolfgang Heisig (D)
Electronics Leafcutter John (UK)
Drums Max Stadtfeld (D)
 
Wie klingt das Bauhaus?
 
Ausgehend von dieser Frage hat der deutsche Jazzpianist Michael Wollny zur Eröffnung des Festivals eine Musik konzipiert, die auf den mannigfaltigen Bezügen zwischen den Protagonisten des Bauhauses und den sie umgebenden Klängen und Kompositionen beruht. Neben der historischen Perspektive („Wie klang das Bauhaus?“) auf strenge Barock-Faszination und Zwölfton-Begeisterung einerseits und die Ausgelassenheit der Bauhausabende andererseits, wird dabei auch eine grundsätzlichere Fragestellung formuliert: Wie kann der Gedanke des Bauhauses heute von Jazzimprovisator*innen und anderen Klangkünstler*innen in bislang „unerhörte" Musik übersetzt werden? Ganz im Sinne von Gropius, der bereits 1923 von der Bauhausbühne forderte: „Klare Neufassung des verwickelten Gesamtproblems der Bühne! Suche nach neuen Möglichkeiten!“
 
Im Zentrum des Abends steht eine Gegenüberstellung zweier grundverschiedener Blickwinkel auf den klassischen Konzertflügel: Die improvisatorische Phantasie eines Jazzpianisten vs. die Mechanik der „Phonola“, einer Musikmaschine aus den zwanziger Jahren, die einen zweiten Flügel mittels von Hand gestanzter Lochkarten bedient. Intuition gegenüber Komposition, Organisches gegenüber Strukturellem.
 
Ausgehend von diesem Spannungsfeld zwischen Improvisation und Komposition erforschen die Musiker unterschiedlichste Klangräume und -szenerien und streifen dabei die Werkstoffe des Bauhaus – Holz, Glas, Metall, Ton, Stein und Gewebe – ebenso wie die wilde Tanzmusik der legendären Bauhauskapelle – der immerhin „besten Jazzband, die ich je toben hörte.“ (Kole Kokk, Berliner 8-Uhr-Abendblatt, 18. Februar 1924).
 

 
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