Frøy Aagre - ©ACT / Grosse Geldermann
Frøy Aagre - ©ACT / Grosse Geldermann

Auf Ihrem ACT Debüt “Cycle of Silence” (ACT 9491-2) von 2010 konzentriert sich die norwegische Saxofonistin Frøy Aagre ganz auf das Sopransaxofon. Eine Selbstbeschränkung, die die bezaubernde Natürlichkeit der überwältigend reifen Musik vollends zur Geltung bringt. Diese erzählt von erwartungsvoller Ruhe, geschärfter Wahrnehmung und Distanzen, die Raum zum Atmen geben. „Cycle of Silence“ klingt unaufgeregt und verträumt. Aagres warmer Saxofonsound und verführerischer Lyrizismus nehmen gefangen und verschmelzen mit einer wunderbaren rhythmusgruppe. Komponiertes wird mit Improvisierten zu einer harmonischen Einheit zusammenfügt. Modern-Jazz-Elemente sind gekonnt mit klassischer Musik verwoben.

“So angenehm zu hören, so mitreisend (…) wie der Soundtrack zu einem großartigen Film.” (jazzreview.com)

Frøy Aagre wird von Kritikern stets für ihre kraftvollen Kompositionen und ihren ganz individuellen Stil innerhalb des Skandinavischen Jazz gelobt. Sie lebt heute in einem kleinen Haus unweit von Oslo, nahe am Meer. Eine Einsiedler-Mentalität ist der Norwegerin aber fern: Als Studentin ging sie nach Birmingham, wo sie indonesische Gamelan-Musik genauso wie klassisches Saxofon und Jazz studieren konnte.

Sie gehörte zur brodelnden Jazzszene in London, studierte in Buenos Aires den Tango und in New York bei David Liebman die ruhige Konzentration, aus der große Musik entsteht. Die Wanderjahre haben ihren Blick geweitet: „Meine Musik mag norwegisch klingen, aber ich habe überall Einflüsse für meine Musik gesammelt.“ So auch bei Johann Sebastian Bach: „Ich habe viel Bach gehört“ erzählt Frøy Aagre „und ich mag besonders, wie natürlich und organisch seine Musik fließt.“

An der Musikhochschule Oslo hat sie auch die Kompositionstechniken des 20. Jahrhunderts studiert, kennt Schönbergs Methoden ebenso wie Messiaens´ Synästhesien. Heute finden sich in ihrer Band eine Reihe der besten jungen Jazz Musiker der norwegischen Szene: Pianist Andreas Ulvo (der auch beim Trompeter Mathias Eick Klavier spielt), dem Bassisten Audun Ellingsen und Freddy Wike am Schlagzeug. „Diese Gruppe funktioniert wirklich als Band“ lobt All About Jazz.

Ein Konzert von Frøy Aagre zu erleben heißt: verzaubert zu werden.