David Helbock
Biografie

David Helbock - © Lynhan Balatbat
David Helbock - © Lynhan Balatbat

„David Helbock halte ich für einen der besonders aufregenden des jungen Jazz aus Europa. Wenn er spielt, erlebt man Neues. Und es ist nie verkopfte Musik – sondern eine, die den Kopf und den Körper mitreißt.... (Roland Spiegel, Bayerischer Rundfunk)
Der 32-jährige Jazzpianist David Helbock gehört zu der Generation junger Jazzmusiker, die die Grenzen ihres Metiers sprengen, die das musikalische Verständnis von alt und neu, von Komposition und Improvisation, von Stil und Persönlichkeit radikal verändern und ihren eigenen Weg gehen.
Aus dem österreichischen Vorarlberg stammend begann Helbock im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierspielen. Zwar besuchte er bereits mit zwölf das Jazz-Seminar in Dornbirn, sein Studium machte er aber im klassischen Konzertpianistenfach, das er ebenso mit Diplom abschloss. „Danach hatte ich mit dem New Yorker Pianisten Peter Madsen einen idealen Jazz-Lehrer, der mich mit allem Möglichen an Musik-Stilen, Kunst und Philosophie fütterte, aus dem ich mir intuitiv das für mich Passende heraussuchte“, erinnert sich Helbock. Diesen wahren Geist der Improvisation, das Freie, Eigene aus klaren, durchdachten Strukturen zu schöpfen, exerzierte er danach in den verschiedensten Formen durch.
Kaum ein anderer Pianist hat dabei in jungen Jahren eine ähnlich hohe Schlagzahl vorgelegt. 2010 etwa veröffentlichte er sein 600-seitiges „My Personal Realbook“, eine Art musikalisches Tagebuch, für das er ein Jahr lang jeden Tag ein Stück komponierte. Und schon bis 2013 hatte Helbock mehr als zehn Alben in den verschiedensten Besetzungen eingespielt: Vor allem mit seinem humorvoll zwischen allen Stilen irrlichterndes Trio Random/Control mit den multiinstrumentalen Bläsern Johannes Bär und Andreas Broger sorgte er für Furore.
Bereits zweimal war Helbock Preisträger beim größten Jazz-Piano-Solo-Wettbewerb der Welt des Montreux Jazz Festivals und bekam 2011 den „Outstanding Artist Award“, den wichtigsten Förderpreis des Bundes Österreich. Die Presse feiert ihn als „gewieften Sound-Tüftler und konsequenten Spurensucher am Puls der Zeit“ (3sat Kulturzeit) oder als „Shooting-Star der europäischen Szene“ (Süddeutsche Zeitung).
Mit seinem ACT-Debüt „Into the Mystic“ kreiert er feinsinnig und virtuos mystische Geschichten um Götter, Helden und Wunder. Im eingespielten Trio mit Raphael Preuschl an der seltenen Bass-Ukulele und Reinhold Schmölzer am Schlagzeug geht es auf verschiedenen Ebenen „Into the Mystic“. Mythologien verschiedenster Art, von den altgriechischen Göttersagen und dem Erdmythos bis zu davon durchdrungenen Schrift-, Film- und Kunstwerken, speisen dieses Album thematisch. Anders als viele frühere Projekte Helbocks mit wilden, mitunter auch elektronischen Experimenten sind seine Kompositionen hier eher Traumgewebe – getreu dem Satz des amerikanischen Mythologie-Professors Joseph Campbell: „Mythen sind öffentliche Träume, Träume sind private Mythen“.